Ätherische Öle bei Gelenkschmerzen einzusetzen, ist nicht neu. Dennoch: ich werde immer wieder um Rezepturen gefragt, die dabei hilfreich sein können. Eines der häufigsten Probleme findet sich im Bereich des Ellenbogens, der sogenannte Tennisarm.
Einen „Tennisarm“ bekommt man aber nicht nur vom Tennisspielen, glauben Sie mir! Wir haben es allerdings beim sogenannten Tennisarm mit einer ausgesprochen schmerzhaften Angelegenheit zu tun.
Was versteht man unter „Tennisarm“?
Genaugenommen handelt es sich um eine kleinste Verletzung der Sehnen. Die Muskeln, die wir für das Bewegen unseres Handgelenkes und unserer Finger benötigen, setzen teilweise an einem kleinen Knochenvorsprung an der Außenseite des Ellenbogens an. Wenn Sie vorsichtig tasten, können Sie diesen Knochenvorsprung recht gut fühlen. Und genau an dieser Stelle spürt man den Hauptschmerz beim sogenannten Tennisarm. Der hat auch eine medizinische Bezeichnung: Epicondylitis humeri radiales. „Radiales“ weist schon darauf hin, dass der Knochenvorsprung etwas mit Drehbewegung zu tun hat – es handelt sich dabei um das Radialköpfchen, ein Teil des Gelenks.
Muskeln enden in Sehnen, die wiederum mit den Knochen verbunden sind, und uns auf diese Weise Bewegungen ermöglichen. Sind nun in diesen Sehnen kleinste Risse, so haben wir Schmerzen. Es entsteht erst eine Reizung und in der Folge – wenn man nichts dagegen tut – eine Entzündung.
Die dabei auftretenden Schmerzen können zwar von alleine wieder vergehen, allerdings kann sich der Schmerz auch so manifestieren, dass er jahrelang spürbar ist. Das wollen wir allerdings nicht hoffen! Alle Bewegungen, bei denen man kräftig zugreifen muss und dabei den Ellenbogen gebeugt hält, können für den Tennisarm die Ursache sein.
Die Schmerzen sind unangenehm. Dazu kommt noch ein Problem beim Zugreifen, denn das Handgelenk fühlt sich meist sehr schwach. (Interessant ist übrigens, dass man im Röntgenbild keinerlei Problem feststellen kann.)
Was tun wir dagegen?
- Wir kühlen das Ellenbogengelenk! Aber bitte nicht zu kalt und nicht zu lange! (Wenn Sie einen Eisbeutel dafür benutzen, dann sollte dieser immer über der Kleidung aufgelegt werden und das für maximal 20 Minuten).
- Schonen Sie den betroffenen Arm.
- Bewegen Sie den Arm – vorsichtig aber doch mit ein wenig Spannung (am besten lassen Sie sich einige entsprechende Übungen von Ihrem Arzt, Physiotherapeuten oder Masseur zeigen).
- Und natürlich hilft auch eine Mischung mit ätherischen Ölen gegen die Schmerzen:
30 ml Mandelöl (Prunus dulcis)
20 ml Jojobaöl (Simmondsia chinensis)
3 Tropfen Lavandin Super (Lavandula intermedia)
2 Tropfen Wacholderbeere (Juniperus communis)
2 Tropfen Rosmarin 1,8-cineol (Rosmarinus var. 1,8-cineol)
5 Tropfen Grapefruit (Citrus paradisi)
Diese Ölmischung ist natürlich auch für andere schmerzende Gelenke einsetzbar, nicht nur für den Ellenbogen!
Eine andere Variante ist auch ein Topfenumschlag, der allerdings nur kurz am Gelenk bleiben sollte, solange der Topfen noch nicht eingetrocknet ist.
Dafür nehmen Sie ca. 2 Eßlöffel Topfen und vermischen ihn mit 2 Tropfen Lavandin Super (Lavandula intermedia), 1 Tropfen Rosmarin 1,8-cineol und 2 Tropfen Wacholderbeere (Juniperus communis). Diese Mischung wird auf ein Leinentüchlein aufgetragen und auf den Ellenbogen gelegt, mit einem Baumwolltuch abdecken.
Zusätzlich können Sie Ihren Ellenbogen auch mit einem Kräuterauszug baden, den mir schon meine Großmutter empfohlen hat (das hat übrigens auch geholfen, nachdem ich einen Ellenbogen eingegipst hatte und der Gips entfernt wurde). Dazu verwenden Sie am besten Rosmarin, der schmerzlindernd und durchblutungsfördernd wirkt.
Gute Besserung!
Diesen und ähnliche Tipps finden Sie übrigens ab dem kommenden Jahr in meinem nächsten Buch: