Tipps für heiße Tage
Artikel von Bettina Penz-Plattner
Es ist soweit: Der Sommer ist da!
Nach der langen Kältewelle und dem Hochwasser hat uns nun die erste Hitzewelle erreicht. Im folgenden Bericht werde ich Ihnen zum Thema Hitze und Erfrischung, Sonne und Sonnenbrand, Gelsen und juckende Dippeln einige ‘’aromatische’’ Tipps geben.
Aromaöle verbinden die meisten Menschen mit der kalten Jahreszeit. Im Sommer sind aber die kleinen Ölfläschchen – auch liebevoll kleine Helferleins genannt – sehr effektiv einzusetzen!
Eines davon ist das Pfefferminzöl. Gerade in der Sommerzeit fällt es durch seine vielseitige Verwendbarkeit und kühlende Wirkung auf.
Es gibt bis zu 25 verschiedene Minzearten und vermutlich um die 600 Sorten. Die echte Pfefferminze – Mentha piperita – gehört zur Familie der Lippenblütler (Limiaceae). Sie entstand vor mehr als 300 Jahren und ist eine Kreuzung aus der Wasser-Minze (Mentha aquatica) und der Ähren-Minze (Mentha spicata subsp. spicata).
Das ätherische Öl besteht je nach Sorte aus 35 bis 50% Prozent Menthol. Dessen Moleküle docken an unseren Kälterezeptoren an. Diese melden daraufhin einen Kältehauch. Solch ein Effekt kommt uns z. B. in der Naturkosmetik in einer After-Sun-Mischung zu Gute. Davon profitiert die im Sommer oft sonnengeschädigte Haut.
After-Sun-Mischung:
10 Tropfen Lavendelöl, 2 Tropfen Pfefferminzöl* und 50ml Aloe Vera Gel.
Wie schon erwähnt, ist das Pfefferminzöl vielseitig und wirkt beispielsweise stark schmerzlindernd bei Spannungs-Kopfschmerzen. Bei blutenden Wunden aber auch bei Schürf- und Schnittwunden fördert es die Bildung von Granulozyten. Das sind die Zellen, die Keime abtöten können und die Wunden zu verschließen beginnen. Weiters wird es bei Reisekrankheit, Erkältung, Schnupfen oder als anregende Raumbeduftung verwendet – ein Öl, welches zu Hause und in der Reiseapotheke einen berechtigten Platz haben sollte.
Ein Tipp an heißen Tagen sind auch Hydrolate!
Die Pflanzenwässer erfrischen, beleben sanft und sind vielseitiger als man vermutet.
Das Rosenhydrolat beispielsweise eignet sich als Gesichts- und Dekolletéspray. Gerötete, entzündete Augen werden von einem in Rosenhydrolat besprühten Wattepad profitieren. Behandelt man sonnengeschädigte Haut mit einem Hydrolat bevor eine After-Sun- Mischung aufgetragen wird, kann man eine erhöhte Wirkung erreichen.
Auch das Rosenhydrolat bewährt sich auf Reisen!
Pfefferminzhydrolat bietet sich an heißen Tagen als kühles Erfrischungsgetränk an. Hierfür verdünnt man es stark mit Wasser und genießt den frischen Geschmack!
Für besondere Gelegenheiten, lässt sich aus Hydrolaten auch ein beeindruckendes Getränk zaubern: Pfefferminz- und Rosenhydrolat mit Sekt!
Der Lavendel gehört ebenfalls zu den Lippenblütengewächsen (Limiaceae).
Das ätherische Öl aus dem Lavandula angustifolia ist uns im Sommer nach zu viel Sonne eine erste Hilfe, aber auch schmerzende Wunden und juckende Mückenstiche können mit diesem Öl schnell bekämpft werden!
Das Tausendsassa-Öl ist das in der klinischen Aromatherapie am häufigsten eingesetzte Öl! Wegen seiner Vielseitigkeit darf das Öl in keiner Haus- und Reiseapotheke fehlen!
Hier noch einige Tipps zur Gelsenabwehr:
- Lavendel, Rosengeranien, verschiedene Minzesorten in Fensterbänke oder in Eingangsnähe der Terassentüre pflanzen
- Zitronenhälften mit Nelken gespickt sehen nicht nur sehr dekorativ aus – Gelsen mögen weder Zitronen noch Nelkenduft!
- Ätherische Öle wie etwa Lavendel, Geranie, Eukalyptus, Zitronengras, Citronella, Pfefferminze, Nelke, Zitrone… mögen die Blutsauger nicht.
- Duftsteine am Balkon oder auf ihrer Terasse mit ausgewählten Ölen beträufeln (ich persönlich betropfe auch gesammelte Steine und lege sie zwischen meine Pflanzen)
- Helle Kleidung tragen
- Naturparfüm mit Zitronenduft, Rosengeranie und Lavendel duften wunderbar, vertreiben die Mücken und lassen sich auch sehr rasch selbst herstellen!
- Beim Kauf der ätherischen Öle auf Qualität achten, Dosierungen, Indikationen und Kontraindikationen beachten und im Zweifelsfall bitte nachfragen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen duftigen Sommer!
Bettina Penz-Plattner
*Pfefferminzöl ist nicht geeignet für Kinder vor dem Kindergartenalter und Kinder mit chronischen Atemwegserkrankungen. In warmen Bädern können bereits bei 2-3 Tropfen Pfefferminzöl zu einem unangenehmen frösteln führen, welches länger als eine halbe Stunde anhalten kann und nicht durch Abtrocknen zu stoppen ist. (Quelle Eliane Zimmermann/ Buch Aromatherapie Irisiana)
Pfefferminzöl ist nicht geeignet für Schwangere, Babies und Kinder bis zum 6. Lebensjahr. Es sollte nicht in der warmen Badewanne angewendet werden, da es zu einem intensiven Heiß-Kalt-Effekt kommen kann. Weiters sollte das Pfefferminzenöl nicht bei Herzarhythmien, Epilepsie oder einer homöopathischer Konstitutionsbehandlung eingesetzt werden. (Quelle Fa. Feeling)
Quellenangabe:
http://www.feeling.at/osshop/pfefferminzenoel-mentha-piperita-p-139.html
http://www.aposhop.at/index.php?aid=15357
http://www.pm-magazin.de/r/gute-frage/warum-k%C3%BChlt-pfefferminze
http://www.aetherische-oele.net/
Literatur:
Buch Aromatherapie- Eliane Zimmermann – Irisiana
Buch Aromatherapie für Sie- Eliane Zimmermann- Trias
Buch Hydrolate Helfer aus dem Pflanzenreich- Ingrid Kleindienst-John- freya
Buch Alles über Heilpflanzen- Ursel Bühring- Ulmer
Buch Taschenlexikon der Aromaterapie- Dietrich Wabner- verlag systemische medizin