Hydrolate – Sanfte Heilkräfte aus Pflanzenwasser

Mein Buch „Hydrolate – Sanfte Heilkräfte aus Pflanzenwasser“ ist im Jahr 2012 im Freya-Verlag erstmals erschienen. Mittlerweile ist bereits die dritte Auflage in Druck – für mich ein Grund, hier eine eigene Seite für mein Buch zu erstellen.

In diesem Buch beschäftige ich mich mit den so lange vernachlässigten “Nebenprodukten” der Wasserdampfdestillation, mit den Hydrolaten.

Die Themen:

  • Geschichtliches
  • Was ist eine Wasserdampfdestillation?
  • Kann man selbst Destillieren? Und wie geht das?
  • Pflanzeninhaltsstoffe, Inhaltsstoffe ätherischer Öle und Hydrolate
  • 88 Portraits von Hydrolaten und Pflanzen
  • Rezepte mit Hydrolaten
  • Sammelkalender

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Hier ein kleiner Auszug aus meinem Buch:

“…Viele Bücher sind rund um das Thema „Ätherische Öle“ schon geschrieben worden. Ätherische Öle sind als Heilstoffe, aber auch als Duftstoffe schon lange bekannt…

Hydrolate sind Pflanzenwässer
Wasser ist das Element der Emotionen. Wasser – das steht für „Im-Fluß-Sein“, es steht für Aktivität, für Weichheit, aber auch für Durchsetzungskraft (denken wir nur daran, was Wasser gerade auch in den letzten Jahren für Schäden angerichtet hat). Wasser steht aber auch für Erholung und Entspannung, wenn wir z.B. an ein wohltuendes Bad denken.
Allein der Gedanke daran, daß alles ruhig in seinen Bahnen fließt, ist bereits entspannend. Wasser steht aber auch in ständiger Resonanz mit unserem Körper – immerhin besteht er ja zu 70% daraus.
Mit dem Wasser, mit seiner Bewegung, geht Wachstum einher. Ohne Wasser würden viele Dinge, Tiere und auch wir Menschen ziemlich rasch dahinsterben.

Pflanzenwässer – als Teil der Aromatherapie und damit auch der Phytotherapie – sind für mich eine wirkungsvolle Komponente, die viel mehr Beachtung verdient. Und jeder kann diese Form der Aromatherapie einfach und gefahrlos für sich nutzen.

Hydrolate sind Rückstände aus kondensiertem Wasser und anteiligen Wirkstoffen, die bei der Wasserdampfdestillation von Pflanzen entstehen. Sie werden auch Aquarome oder aromatische Hydrosole genannt.

Hydrolate sind schon seit Anbeginn der Destillationsverfahren bekannt und wurden früher vielfach mehr benutzt, und zwar vor allem auch in der Küche. Das geschieht auch heute noch: denken wir nur an die arabischen Länder, wo Rosenwasser anstelle von Champagner
getrunken wird, aber auch an die Marzipanherstellung, für die Rosenwasser unverzichtbar ist.

In Frankreich wurden bereits um 1830 genaue Herstellungs- und Behandlungsvorschriften im CODEX, dem Referenzbuch der französischen Pharmakopöe, festgehalten. Dabei wird bestimmt – pflanzenspezifisch ganz genau – welche Menge Pflanzenmaterial mit welcher Menge Wasser destilliert werden darf. Diese damaligen Destillationen wurden mit dem Ziel, das Hydrolat zu erhalten (nicht unbedingt das ätherische Öl!) durchgeführt, da damals die Hydrolate als wertvoller für Heilzwecke erachtet wurden. In manchen Fällen übertrifft die Heilwirkung tatsächlich – auch nach neuesten Erkenntnissen – die der ätherischen Öle selbst. Im Laufe der Geschichte haben die Hydrolate oder Pflanzenwässer also über lange Zeit eine wichtige Rolle gespielt.

Leider gibt es nur sehr wenige alte Aufzeichnungen zur Wasserdampfdestillation und damit zur Herstellung von ätherischen Ölen und Hydrolaten. Eines dieser alten Bücher liegt in der Bayerischen Staatsbibliothek auf. Es handelt sich um das Buch des Wiener Arztes Michael Puff von Schrick mit dem Titel „Von allen gebranten wassern, ynn welcher was man die nützen und gebrauchen sol / zu gesundheit und fristung der gebrechen der Menschen / Hienach folget ein nutzliche materi / von mancherley ausgebranten wassern/ wie man die nützen und brauchen sol zu gesundtheit der menschen. Und das büchlein hat meister Michel Schrick Doctor der Ertzney / durch lieb und gepet willen Erberer personen/ aus den büchern zusamen colligiert un beschrieben“.
Dieses Buch erschien bereits ca. 1535 in Zwickau und enthält eine schier endlose Reihe von Pflanzenwässern und deren Anwendungen. Wobei auch interessant ist, was damals alles destilliert und verwendet wurde…

Beifuß
Artemisia vulgaris

Der Name „artemisia“ stammt angeblich vom Namen der Göttin Artemis. Sie soll angeblich einen Gürtel aus geflochtenem Beifuß getragen haben, der ihr Zauberkräfte verlieh.
Beifuß wird auch „Gänsekraut“ oder „Wilder Wermut“ genannt, er gehört zu den Korbblütlern und wird bis zu 150 cm hoch. Die Blättchen sind auf der Unterseite weißlich, wie mit einem Filz überzogen. Auf der Oberseite olivgrün. Er wächst an Wegrändern, an Hecken und Gebüsch, ebenso wie an Bahndämmen. Blütezeit ist von August bis September.

Die „Mugwurz“ (germanisch „mug“ = wärmen, kräftigen) wird von den Chinesen in getrockneter, gepreßter Form zum Moxen verwendet. Beifuß brennt ohne Flamme. Die Chinesen sagen „Die Blätter des Beifuß können wie Fahnen hundertfach Segen herbeirufen.
Beifuß wirkt reinigend: als Tee getrunken treibt er den Harn, den Schweiß und ist verdauungsfördernd.
In alten Zeiten wurde Beifuß als Abwehrzauber gegen Hexen und als Schutz vor Bösem und Gefahr eingesetzt. Er war eine der wichtigsten und heiligsten Heilpflanzen.
Beifuß wurde früher vor allem als wichtiges Kraut bei Frauenleiden eingesetzt und das ist er auch heute noch. Ein Polsterl mit getrocknetem Beifuß hilft beispielsweise sehr gut bei Migräne (als Folge von Menstruationsproblemen).

Der Beifuß ist vielen sicherlich als Räuchermittel bekannt, auch daß man mit Beifuß-Salz fette Speisen bekömmlicher machen kann, wissen sicherlich viele von Ihnen.
Dass man Beifuß aber auch wunderbar destillieren kann, wissen sicherlich weniger.
Obwohl: Beifuß wurde bereits im 16. Jahrhundert destilliert und das Hydrolat wurde gegen Gicht, bei Nierensand und Nierensteinen eingenommen. Außerdem verwendete man es gegen „Würmer“. Man nahm an, daß es – lauwarm getrunken – bei Leber- und Milzproblemen, also auch bei Gelbsucht, hilfreich sei.

Das ätherische Öl ist eher mit Vorsicht anzuwenden, obwohl es wunderbar duftet. Aber es beinhaltet einen relativ hohen Thujon-Anteil (= ein Keton), der es für manche Menschen ungeeignet macht. Im Hydrolat ist allerdings dieser Anteil sehr gering.

Ich habe Beifußkraut destilliert und ein schönes Hydrolat erhalten. Dieses angenehm riechende Hydrolat kann im Fußbad bei ewig kalten Füßen helfen, außerdem – auch als Fußbad – vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten verwendet werden.
So ein Fußbad ist auch sehr angenehm bei Menstruationsproblemen: es wärmt den Körper und die Seele gleichermaßen. Kontraindiziert ist das Fußbad allerdings bei starken Blutungen!

Der pH-Wert meines selbsterzeugten Hydrolats liegt bei 4,43. Gekauftes Beifuß-Hydrolat sollte möglichst einen Wert von ca. 3,8 – 4,5 aufweisen….

Lesen Sie bitte weiter in meinem Buch…

88 Pflanzenportraits mit Anwendungsmöglichkeiten ihrer Pflanzenwässer finden Sie in meinem Buch, ebenso wie nützliche Hinweise zum Selbstdestillieren, einen Sammelkalender und einen Rezepteteil.

Das Hydrolate-Buch hat die ISBN-Nr. 978-3-99025-053-2 und ist im guten Buchhandel zum Preis von € 19,90 erhältlich.

Einen kleinen Eindruck vom Buch erhalten Sie auch hier.

Auf verschiedenen Internet-Seiten finden Sie Rezensionen zu meinen Büchern, unter anderem hier (klick), hier (klick), hier (klick), hier (klick) und hier (klick) oder hier (klick).

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