Bei Wolf-Dieter Storl und Miriam Wiegele hab ich sehr viel über die Wirkung der Kardenwurzel-Tinktur bei Borreliose gelesen. Da man vor Borreliose letztlich nie sicher sein kann, habe ich für uns auch eine angesetzt. Und jetzt im November ist gerade noch die Zeit, in der man Wurzeln ausgraben kann. Denn im Spätherbst, wenn die Pflanze ihre oberirdische „Tätigkeit“, also ihr Wachstum, eingestellt hat, zieht sie ihre Kraft in die Wurzeln.
Hier gräbt Kurt Kardenwurzeln aus. Die Karde sieht aus wie eine Distel mit länglichem Köpfchen. Früher wurden Karden zum Vorbereiten der Wolle – zum „Kartätschen“ – verwendet: mit den Köpfchen wurde die Wolle sozusagen „gekämmt“. Danach konnte sie erst versponnen werden.
Auf diesem Bild sieht man die bereits gewaschenen Kardenwurzeln.
Die Wurzeln werden dann geschnitten und in Weingeist eingelegt. Nach einigen Tagen beginnt sich der Ansatz dann bereits rötlich-braun zu verfärben und nach etwa drei bis vier Wochen (im Warmen stehen lassen!) kann dann abgefiltert werden und die Tinktur in dunklen Flaschen gelagert werden.
Hier sieht man den frischen Tinktur-Ansatz.
Wie wird die Tinktur dann verwendet?
Nun: in der Borreliose-Nachsorge nimmt man täglich bis zu 3x 5 Tropfen der Tinktur zu sich.
(Diese Anwendungsempfehlung sollte mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker abgesprochen werden. Für nicht sachgerechte Anwendungen übernimmt die Autorin keine Haftung!)
Der botanische Name der Karde ist Dipsacus sativus oder Dipsacus sylvestris. Bei uns wächst sie vor allem auf steinigen Böden, auf Brache, Bahndämmen und „G’stätt’n“. Sie ist eine zweijährige Pflanze, krautig, und kann bis zu gut 1,50 m hoch werden. Die kantigen Stängel sind ziemlich stachelig – es empfiehlt sich daher, beim Ausgraben Handschuhe zu tragen. Karden blühen im Hochsommer, bei uns im Juli und im August, mit zarten violetten Blüten, die zwischen den borstigen Stacheln der Köpfchen erscheinen.
Karden haben nußartige Früchte (winzig klein).
Die Inhaltsstoffe der Karde bestehen aus Glykosiden (hier vor allem Scabiosid), aus Glucosiden, Saponinen, Terpenen, Kaffeesäureverbindungen und organischen Säuren.
In der Volksheilkunde wurde immer die Wurzel verwendet, man gebrauchte sie äußerlich bei Warzen und innerlich als Tinktur, vor allem bei Gelbsucht und Lebererkrankungen, aber auch bei Magengeschwüren.
Wenn man die Kardenwurzel trocknet, kann sie zu einem Farbstoff vermahlen werden, der blau färbt.
Schmetterlinge lieben Karden, aber sie wird auch gerne von Hummeln und Vögeln besucht…