Was wissen Sie eigentlich über Reflexzonen?

Was wissen Sie eigentlich über Reflexzonen? Können Sie mir etwas darüber erzählen? Oftmals stellen mir Kunden und Kursteilnehmer diese Frage. Lassen Sie mich also ein wenig darüber berichten:

Abgesehen von China, wo sich bereits ca. 2500 v. Chr. die Akupunktur an den Meridianen entwickelte, finden sich auch bereits ca. 2300 v. Chr. in Ägypten Darstellungen von Hand- und Fußbehandlungen.
Hippokrates (460 – 375 v. Chr.) empfiehlt das Reiben und Massieren bestimmter Körperregionen bei verschiedenen Erkrankungen.
Im Jahr 1582 (!!) wird bereits das erste Buch über Zonentherapie in Leipzig veröffentlicht. So um das Jahr 1886 werden in Russland von W.M.Bechterew (ja, er hat auch dem Morbus Bechterew seinen Namen gegeben) Untersuchungen über die Reflexzonen an Mensch und Tier durchgeführt.
Bald darauf, im Jahr 1892, entdeckt Dr. Joseph Babinski einen Reflex an der Seite der Fußsohle, der auf eine Erkrankung des Gehirns oder des Rückenmarks hinweisen kann.
Jetzt geht es sozusagen Schlag auf Schlag: 1893 stellt der englische Neurologe Sir Henry Head fest, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Druckausübung auf die Haut und einer Wirkung auf die inneren Organe besteht.
Und im Jahr 1904 erhält der Russe Iwan P. Pawlow den Nobelpreis dafür, dass er einen direkten Zusammenhang zwischen einer Stimulierung und einer Reflexantwort feststellen konnte.
1916: In Amerika veröffentlicht Dr. William Fitzgerald – er ist HNO-Arzt – zusammen mit Dr. Bowers seine Erkenntnisse über die Zonentherapie. Ebenso werden zu dieser Zeit Schriften zum Thema von Dr. Joe Shelby-Riley (auch er ist ein amerikanischer Naturheilkundler) herausgegeben.
Und endlich 1938 schreibt Eunice Ingham ihr erstes Buch, das auch heute noch als klassisches Lehrbuch Gültigkeit hat: „Geschichten, die die Füße erzählen.“
1955 wird – wiederum in den USA – von Harry Bond Bressler ein Buch über Zonentherapie herausgebracht.
Und im Jahr 1975 schließlich erscheint in Deutschland das Buch von Hanne Marquardt über „Reflexzonenarbeit am Fuß“, das bis heute an seiner Aktualität nichts verloren hat und das als Grundlage für die Ausbildung zur Reflexzonentherapie in Österreich dient.

Zusätzlich zur Arbeit an Händen und Füßen wurden natürlich auch andere Zonen des Körpers erforscht.
So fand Dr. Paul Nogier aus Frankreich die Reflexzonen des Ohres – das war in den 1950er Jahren. 1978 veröffentlichte er seine Theorie, dass sich im Ohr der menschliche Körper in Form eines nach unten gekehrt liegenden Fötus darstellt.

Heute hat sich die Reflexzonentherapie zu einer Methode entwickelt, die durchaus ihre Anerkennung im Bereich der Komplementärmedizin erfährt. Die laufende Forschungsarbeit hat aufgezeigt, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, die Nervenfasern und Gehirnbahnen auf physikalischem Weg zu stimulieren.
Voraussetzung für die Arbeit mit Reflexzonen ist das umfassende Wissen um die Strukturen des Körpers. Dies ist Bedingung für eine erfolgreiche Gesundheitsbegleitung.

Reflexzonen

 

Bergwacholder – stacheliger Almgeselle

Bergwacholder gehört zu den Zypressengewächsen (Cupressaceae) und kommt als niedrigwüchsiger Strauch auf hochgelegenen Almen vor. Er wird maximal 50 cm hoch, besitzt aber stark ausladendes Zweigwerk bis zu 2 m Breite. Diese Wacholderform wächst sehr dicht, besitzt silbergraues Blatt(Nadel-)werk und trägt kleine, beerenartige Zapfen. Seine Blüten sind gelb.

Der Bergwacholder braucht einen trockenen Standort mit tiefgründigem Boden. Er gehört zu der Gruppe der Kernholzbäume. Dieses Kernholz besitzt eine gelblich- bis rötlichbraune Färbung mit einem zarten violetten Schimmer. Bergwacholder wächst sehr langsam.

Wacholderbeeren wurden bereits in der Antike bei Hippokrates[1] und bei Dioskurides[2] erwähnt. Zubereitungen aus den Beeren wurden innerlich und äußerlich angewendet.Im Mittelalter war der Wacholder – ebenso wie der Bergwacholder – ein beliebtes Mittel, um Krankenstuben auszuräuchern, vor allem, wenn es um Seuchen ging.

So schrieb z.B. Petrus Andreas Matthiolus, ein italienischer Arzt und Botaniker im 16. Jhdt. in seinem „New Kreuterbuch“ (lassen Sie sich bitte nicht davon irritieren, dass das schon wieder ein „neues“ Kräuterbuch ist – damals schrieb   j e d e r   ein neues), dass auch die innerliche Anwendung von Wacholderbeeren einen Schutz gegen die Beulenpest darstellen sollte.

Von den Schutzräucherungen zeugt auch der volkstümliche Name „Reckholder“ (vom Mittelhochdeutschen „reckalter“ = Feuerbaum), der sehr ölreiche Wacholder diente vielfach aber sogar als Fackel. Auch das Harz und das Öl des Bergwacholders galten in Pestzeiten als „Geheimmittel gegen die Pestilenz“.

Mittel mit Bergwacholder sind besonders geeignet zum Einreiben bei Arthritis, Arthrose, Rheuma, Gicht die Pflanze wirkt stark schmerzlindernd. Die schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung ist vorwiegend wegen folgender Synergie und Wirkstoffe zu beobachten: Durch das Einreiben auf der schmerzenden Stelle wird vermehrt körpereigenes Cortison produziert, welches entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt. Weiters wird die Nierentätigkeit angeregt, um vermehrt Harnsäure auszuschwemmen.

Vergangenen Sommer – bei unserer Exkursion auf die Platten-Alm bei Pfalzen – hatte ich ausreichend Möglichkeit, mich mit dem Bergwacholder zu beschäftigen. Neben den Zirbelkiefern breitet er sich dort mit Beharrlichkeit aus. Wenn man sich auf die Knie begibt, um seinen Duft zu erschnuppern, sollte man aber ein wenig achtgeben: er sticht!

Bergwacholder Plattenalm

Aber alleine nur, über das Gewirr an kleinen Ästchen und Nadeln mit der Hand zu streichen und daran zu riechen, ist eine Wohltat für so manche Schnupfennase.

Mit dem Hydrolat vom Bergwacholder kann man z.B. die Duftlampe füllen, man kann es wunderbar auch für Waschungen nehmen, es ist recht mild und angenehm im Duft. Das ätherische Öl hilft in Erkältungszeiten und ist gut für Einreibungsmischungen bei Muskelkater.

Muskelkatermischung:
50 ml Johanniskrautöl
5 Tropfen Bergwacholder (ätherisches Öl)
5 Tropfen Grapefruit
2 Tropfen Lavendel fein

Inhaltsstoffe ätherisches Öl: Pinen, Sabinen, Myrcen, Limonen, Terpinen, p-Cymol, Terpinen-4-ol, Humulen, Germacren, Cadinen u.a.

Achten Sie bitte darauf, dass man bei Nierenschäden und in der Schwangerschaft nicht allzuviele Anwendungen mit Wacholder durchführen sollte, vor allem, weil man die Wasserausscheidung damit zu stark anregen könnte.



[1] Hippokrates von Kos, „Corpus Hippocraticum

[2] Dioskurides, „De Materia Medica