Advent

WeihnachtsmannIm Advent beginnen viele Menschen wieder, Karten an ihre Lieben zu schreiben.
Manche – und dazu gehöre auch ich – schreiben aber auch Geschichten.
Eine davon möchte ich Ihnen als kleines vorweihnachtliches Angebinde überreichen:

Adventabend in Buchbach

Fast noch ein Herbsttag. Beim Spaziergang durch den Wald treibt der Wind die Blätter vor mir her, meine Jackenzipfel gleichen Segeln, die mich weitertreiben. Ein Teppich aus Blättern und Nadeln macht meine Schritte lautlos im Nebel. Der leicht modrige Geruch des Waldes umfängt mit heimatlicher Vertrautheit.

Ein Eichhörnchen wirft mir eine Eichel vor die Füße, ich bleibe stehen, lächelnd, und grüße den kleinen Freund. Rauch nach Holzfeuer steigt in die Nase, ich trete aus dem Wald, quere die Wiese, strebe bergab zu unserem kleinen Haus. Schon spüre ich die Geborgenheit, die es ausströmt, wie es sich da so an den Hang schmiegt.

Da, schon ganz nah jetzt, kann ich dich sehen, wie du aus der Haustür trittst. Deine vertraute Gestalt erwartet mich am Gartentor. Ein letzter Windstoß – Geborgenheit in deinen liebevollen Armen.

Leise knistert das Holz im Kamin, unser Kater hat sich schnurrend auf seinem Lieblingsplatz eingerollt und genießt gemeinsam mit Kurt und mir die friedliche Stimmung des Hauses.
Eine Tasse Kaffee, ein Stück Adventstriezel (mit viel zuviel Staubzucker obendrauf) und leise Musik im Hintergrund, so sitzen wir drei (Kurt, der Kater und ich) und genießen diesen Spätnachmittag.

Draußen wird es langsam finster, das Firmament füllt sich nach und nach mit dem Leuchten des Mondes und der Sterne. Die Linde in unserem Garten ragt groß und schützend vor dem Fenster auf. Ein kleiner Vogel singt sich in den Schlaf.

Das Licht der Kerze flackert ein wenig. Der Frieden atmet leise.

Adventlichter1

Wir wünschen Euch allen einen ebenso ruhigen und friedlichen Advent!

Tinkturen

Ich setze gerne Tinkturen an. So manche von ihnen kann man ja schließlich immer gut gebrauchen…

Welche Tinkturen sind aber für eine Hausapotheke empfehlenswert? In meiner kleinen Kräuterapotheke stehen folgende für den familiären Gebrauch bereit:

Mutterkraut-Tinktur:
tropfenweise eingenommen hilft sie gegen Migräne-Anfälle oder bei starken Kopfschmerzen.

Arnika-Tinktur:
wirkt abschwellend – für Kompressen immer mit Wasser verdünnt
Beifuß-Tinktur:
regt die Gallenflüssigkeit und den Magensaft an, wirkt auch stark durchwärmend und ist eine Hilfe gegen Menstruationsbeschwerden.

Lavendel-Tinktur:
Hilfe gegen Kopfschmerzen (äußerlich: Nacken und Schläfen einreiben)

Pfefferminz-Tinktur:
bei Blähungen, aber auch gegen Übelkeit, ich verwende sie aber auch gerne im Mundwasser…

Gänseblümchen-Tinktur:
kann gute Hilfe leisten, wenn man eine kleine Verletzung verarzten möchte.

Die oben genannten sind nur eine kleine Liste der von mir geschätzten Tinkturen. Wenn Sie noch nie eine hergestellt haben – nichts leichter als das!

Herstellung von Tinkturen:

Eine Tinktur ist der alkoholische Auszug von Heilpflanzen, wobei man ca. 50 g Droge (also Pflanzenmaterial) mit 450 g Alkohol (wenn möglich 70%ig) übergießt. Die Pflanzenteile sollten unbedingt etwas zerkleinert werden. Dann gibt man sie in ein sauberes Gefäß mit Schraubverschluß (oder ein Apothekerglas mit eingeschliffenem Deckel). Füllen Sie das Gefäß unbedingt bis zum Rand mit dem Alkohol. Ich schüttle es täglich einmal durch, um die entsprechenden Inhaltsstoffe besser zu lösen.
Das Glas wird normalerweise nicht in die pralle Sonne gestellt zum Reifen, allerdings sollte es warm stehen. Nach 3 – 5 Wochen filtern Sie dann die Tinktur ab und füllen sie in dunkle Fläschchen zum Aufbewahren. Nun sollte die Tinktur noch ein wenig nachreifen dürfen.
Man verwendet Tinkturen zur Einnahme immer nur tropfenweise (bis zu 3 x täglich nimmt man 5 – 10 Tropfen ein).

Bitte beachten Sie, dass die obenstehenden Tinkturen und ihre Anwendungsmöglichkeiten von mir nach bestem Wissen und Gewissen ausgewählt wurden. Sie verstehen sich als komplementäre – also ergänzende – Anwendungen und sind von mir selbst erprobt worden. Sie können aber weder eine ärztliche Diagnose noch eine medizinische Behandlung ersetzen! Im Zweifelsfalle wenden Sie sich bitte unbedingt an Ihren Arzt!

Einkochfieber

Im Sommer überkommt uns oftmals eine besondere Krankheit: das Einkochfieber.
Marmelade, Konfitüre, Sirup… wer von uns liebt nicht diese sommerlichen Genüsse.
Immer wieder stelle ich mit Erstaunen fest, dass es zu diesem Thema viele verbreitete „Unarten“ gibt… Ich möchte hier ein paar Punkte zum Nachdenken zusammenstellen (das ist nicht als „Kritik“ gedacht, sondern soll eine Anregung darstellen!):

Es beginnt oft damit, dass man nicht genügend frische Gläser zur Verfügung hat und auf bereits gebrauchte zurückgreifen muss. Da klebt beispielsweise noch ein Etikett von den Gurkerln drauf – das Glas wurde rasch ausgewaschen (Geruchsprobe: es riecht nicht mehr nach Gurkerln, also geht’s) – also anfüllen mit der köstlichen Marillenmarmelade. Nur leider: es klebt ja noch das Gurkerletikett drauf. Wir überklebens also schnell mit einem Etikett, auf den wir mit normalem Stift „Marillen 2014“ draufgeschrieben haben.
Dann wird das Glas auf den Kopf gestellt, wir wollen ja schließlich wissen – was eigentlich? Ob es ausrinnt? (Diese Antwort habe ich zumeist auf meine Frage hin erhalten…)
Und schon haben wir mit einem Arbeitsgang alles dazu getan, dass im schlimmsten Fall die ganze Arbeit umsonst war…

Warum?

1.) Wir haben das Gurkerlglas zwar ausgewaschen, aber nicht sterilisiert. Das sollte man zumindest durch simples Auskochen mit Wasser tun, oder auch im 100° C heißen Backrohr für 10 Minuten (einfacher gehts ja wirklich nicht!). Wenn wir die Gläser – übrigens auch die neuen! – nicht sterilisieren, so kann unser Einmachgut schon aus diesem Grund heraus verderben.

2.) Wir haben vielleicht den Deckel des Glases vergessen – auch der Deckel gehört nicht nur gewaschen, sondern genauso sterilisiert.
Ich schwenke übrigens das Glas und den Deckel immer mit etwas Rum, Wodka oder Cognac aus – wie wir ja alle wissen: Alkohol wirkt zusätzlich ebenfalls desinfizierend :-).

3.) Das alte Etikett – nichts Grauslicheres als ein (vermutlich teilweise abgewaschenes) altes Etikett auf einem neuen Produkt! Wie löst man so ein Pickerl am besten? Mit Waschen geht’s oft nicht. Also sollte man es mit einer Klinge entfernen und die Klebereste dann mit Wundbenzin abrubbeln. Das macht man halt VOR dem Neubefüllen!

4.) Und wie ist das mit dem Auf-den-Kopf-Stellen des Glases? Unnötig! Wenn der Deckel nicht schließt, dann hab ich die ganze Soße über der Arbeitsfläche verteilt. Man bemerkt normalerweise beim Zudrehen, ob der Deckel gut aufsitzt. Und wenn das Glas neu ist, nehme ich das doch mal an. Ist das Glas bereits gebraucht, auch kein Problem: schauen Sie sich einfach an, ob Sie irgendeine Delle am Deckelrand finden: dann ist er meist nicht mehr zu gebrauchen.
Durch das Umdrehen des Glases patzen Sie lediglich den Deckel innen an, eine mögliche Keimzelle für Schimmel ist automatisch gelegt…
Außerdem: im Glas bildet sich – wenn Sie es gleich nach dem Einfüllen der HEISSEN Marmelade verschließen – ein Vakuum. Sie können nach dem Abkühlen das Glas dann nicht einfach öffnen, sondern Sie benötigen einen kleinen Kraftaufwand. Ist das Glas nicht dicht verschlossen, so geht der Deckel ohne Kraft ganz leicht ab. Also…

Freuen Sie sich an Ihrer selbstgekochten Marmelade, Ihrem selbst hergestellten Sirup (das oben Gesagte gilt natürlich auch dafür…) in einem sauberen Glas mit einem netten Etikett!

Aromatherapie, Aromapflege, Aromawellness, Aromamassage – oder was nun?

Aromatherapie, Aromapflege, Aromawellness, Aromamassage – viele Begriffe geistern in unserem Alltag rund um ätherische Öle herum. Alle haben in gewisser Weise ihre Berechtigung, werden aber oftmals nicht richtig eingesetzt… Wir werden oftmals nicht nur mit Düften konfrontiert, sondern auch mit Anwendungen, die möglicherweise von Menschen durchgeführt werden, die dafür gar nicht ausgebildet wurden.
Andererseits: wer umgibt sich nicht gerne mit Wohlgerüchen! Aber nicht alles, was im ersten Moment gut riecht, muss für uns auch wirklich gut sein…

Versuchen wir gemeinsam ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen:
Aromatherapie: das ist genaugenommen – wie schon der zweite Wortteil sagt – eine Therapie. Therapien sollten Ärzten vorbehalten sein. Dennoch schreibt beinah jeder Waschmittelhersteller „Aromatherapie“ auf seine Produkte, wenn sie nur ein wenig „beduftet“ (und das meist mit synthetischen Ölen!) sind. Halten wir also erst mal fest: Aromatherapie ist nur etwas für geschulte Ärzte und Therapeuten.P1080189

Aromapflege: da haben wir es wiederum mit so einem eher weitgesteckten Begriff zu tun. Als Pflege im engeren Sinn ist jene der Gesundheits- und Krankenpflege zu verstehen. Diese wiederum ist dem gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege auf der einen Seite (als Verantwortliche für die Pflege im Krankenhaus) und den Pflegehelfern/innen (als teilweise Ausführenden der Pflege im Krankenhaus) zugeordnet. Man kann unter diesem Begriff aber auch die eigene Pflege und die Hauskrankenpflege beispielsweise verstehen…
Im Gesundheits- und Krankenpflegebereich muss daher der oder die verantwortliche DGKS/DGKP eine entsprechende Ausbildung dazu vorweisen können (das ist im GuKG genau geregelt).
Im privaten Bereich angewandte „Aromapflege“ unterliegt diesem Gesetz nicht.

Lavendel

Aromapraxis: dieser Begriff umschreibt wohl alle Tätigkeiten auf dem Gebiet der Anwendung ätherischer Öle, sei es eine beratende Tätigkeit oder auch eine anwendende Tätigkeit.

Aromawellness: wer liebt nicht den Duft ätherischer Öle, wenn sie richtig eingesetzt werden, beispielsweise für eine Raumbeduftung oder eine entspannende Massage. Hier ist der Unterschied vielleicht darin zu sehen, dass es sich um persönliche Wellness handelt, die man erlangen möchte – sei es z.B. durch Eigenanwendungen oder in einer Massagepraxis, wo  mit ätherischen Ölen gearbeitet wird.

 

P1060993Aromamassage: hier scheiden sich die Geister – wo ist eine Aromamassage noch eine energethische Arbeit (da wird man sich wohl besser mit dem Begriff „Aroma-Streichung“ begnügen) oder wo gerät man bereits in den Bereich der Masseure und Physiotherapeuten…

Aromatologie: ach ja – und was ist das wiederum für ein Begriff? Nun die Aromatologie versteht sich als ein gezieltes und auch wissenschaftliches Herangehen an die ätherischen Öle – genaugenommen umfasst sie alle vorher genannten Begriffe in einem.

P1110864

Übrigens – nur so am Rande:
Die Arbeit mit ätherischen Ölen gehört – allgemein gesehen (wenn es sich nicht um ärztliche oder pflegerische Tätigkeiten handelt) – in Österreich immer noch zu den „Hilfestellungen für eine körperliche und geistige Ausgeglichenheit“, also zum Energethiker-Gewerbe.

Zumindest Grundkenntnisse über die Anwendungen ätherischer Öle sollte man schon besitzen, wenn man sie für sich verwenden möchte. Die kann man beispielsweise auch in einem VHS-Kurs erlangen. Die Ausbildungen in unserem Institut können selbstverständlich durchaus individuell gestaltet werden!
Unser nächster Ausbildungszyklus startet im kommenden Dezember 2017 in Reichenau an der Rax (NÖ Süd)  – er wird sowohl für DGKS/DGKP als Weiterbildung nach §64 GuKG wie auch zur Erlangung des Diploms „Ärztlich geprüfte/r Aromatologe/in“ geführt. Außerdem findet ab März 2018 der nächste Kurs in Schlierbach (OÖ) statt.
Sollten Sie keine Komplett-Ausbildung besuchen wollen, so gibt es selbstverständlich auch in diesem Kurs die Möglichkeit, Einzelmodule zu buchen.
Anmeldungen und Informationen: Kursausschreibung Reichenau 2017-2018 und Kursausschreibung Schlierbach 2018. Bei zusätzlichen Fragen bitten wir um Ihren Kontakt über unser Formular...

Wir freuen uns über Ihre Anfragen!

 

 

Burgen, Schlösser, Wasser und Rosen

Burgen, Schlösser, Wasser und Rosen – so könnte man die letzten vier Tage bezeichnen: Kurt und ich waren auf Kulturreise in Oberbayern, auf den Spuren des König Ludwig II.

Die Reise führte uns über den Semmering nach St. Michael, dann über Liezen und den Bosruck-Tunnel nach Schlierbach, wo wir ein bissl Material für den nächsten Kurs deponierten und weiter über das Salzkammergut in den Pongau. Weiter dann am Achensee entlang zum Tegernsee und schließlich über etwas verschlungene Pfade zu unserem ersten Ziel: Ettal.

Das Benediktinerstift Ettal wurde etwa im 14. Jahrhundert gegründet. Kaiser Ludwig der Bayer aus dem Haus der Wittelsbacher verfügte, dass das Stift nach seiner Gründung nicht nur von Mönchen, sondern auch von Rittern (ähnlich wie der Templerorden) betreut werden sollte.P1080099Heute ist im Stift ein Gymnasium untergebracht, die wunderschöne Kirche beherrbergt viele Gemälde und Kunstgegenstände.

P1080101Am Dienstag war dann Schloss Linderhof am Programm. Ludwig II. ließ hier ein Jagdhaus seines Vaters zum Schloss umgestalten. Es ist relativ klein und wirkt beinah gemütlich. Wir hatten einen sehr sachkundigen und informativen Führer, der uns die Handwerkskunst des 19. Jahrhunderts nahebrachte. Anschließend wanderten wir noch lange durch den schönen naturbelassenen Park.

Schloss LinderhofSchloss Linderhof bei sanftem Nieselregen…

 

 

 

 

 

 

Schloss Linderhof2

Blick auf den Tempel der Venus, im Vordergrund die Nymphen mit dem Springbrunnen.

Schloss Linderhof1Schloss Linderhof3

Gold wohin man schaut…

 

 

 

Park

 

 

Auf dem Weg zur Venusgrotte

 

 

 

 

 

Park1Im Park

Park2Kaum hatten wir unsere Wanderung durch den Park beendet, setzte heftiger Nieselregen ein – also auf zu unserem nächsten Ziel: Hohenschwangau. Auf dem Weg dorthin tauchte plötzlich aus dem Nebelschleier eine Zauberburg auf:

Neuschwanstein

 

Burg Neuschwanstein.

Der Mittwoch war für den Besuch von Schloss Hohenschwangau und anschließend für Burg Neuschwanstein vorgesehen. Schloss Hohenschwangau liegt auf der nördlichen Talseite auf einem Felsen und war das Schloss, in dem Ludwig II. vor allem viele „Ferien“ in seiner Jugendzeit verbrachte. Die Führung, die wir hier miterlebten, war sehr gut und informativ, zum Glück auch mit einer kleinen Gruppe…

HohenschwangauHohenschwangau1Kurt in HohenschwangauUnd dann ging’s mittags nach Neuschwanstein, und zwar mit einer Kutsche…

KutschfahrtDort erwarteten uns unglaublich viele Menschen, die so wie wir die Burg besuchen wollten. Leider war die Führung äußerst unsachgemäß und mangelhaft – unsere Gruppe war viel zu groß (man kann sich das gar nicht vorstellen!) und vor allem: man sieht leider nicht sehr viel, da die Beleuchtung (um die Gegenstände zu schonen) sehr stark gedimmt ist… Schade! Ich war richtig enttäuscht!

NeuschwansteinNach dieser negativen Erfahrung wanderten wir auf dem Burgberg noch ein wenig herum:

Neuschwanstein1Nachmittags ein Besuch in Füssen. Die kleine Stadt liegt ja ganz in der Nähe von den beiden Schlössern. Das Herz lechzt nach Kaffee und wir werden fündig:

Cafe in FüssenAbends dann Geburtstagsessen für Kurt (man wird ja nicht täglich 70!)

Kurt GeburtstagIngridProst!

Am Donnerstag ist Feiertag und wir verlassen Hohenschwangau, um uns das nächste Schloss anzusehen: Herrenchiemsee. Leise nieselt es zeitweise und als wir zum Chiemsee kommen, hoffen wir, halbwegs trocken zum Schloss zu gelangen. Mit dem Boot geht es hinüber zur Insel, ein kurzer Fußweg, und schon sind wir da.

Dieses Schloss ist nur teilweise fertiggestellt – Ludwig II. ging das Geld aus. Dennoch: sehr interessant. Nach der Führung noch ins Museum. Und: es schüttet…. also Kaffeehaus!

HerrenchiemseeZum Abschluss unseres Kurzurlaubs geht es am Freitag nach Burghausen. Die längste Burg (mit ca. 1000 m Länge!) erwartet uns… Der Regen hat aufgehört, aber es ist saukalt und der Wind pfeift…

BurgDie Hauptburg, in der auch das Museum ist.

BurghofBurghausenBlick auf Burghausen von der Burg aus.

WappenKurtRitterburgIngridBurgrosen

Ja und dann ging es noch abschließend nach Eferding, in das Rosarium der Familie Gruber. Von meinen Salzburger Kursteilnehmerinnen hatte ich im vergangenen Winter einen Gutschein für Rosen bekommen, der wollte eingelöst werden. Hier einige Impressionen aus dem Rosarium:

MoosroseRoseRose CristataRose BlancheRose SinfoniePfauDie rote Rose oben – sie heißt Sinfonie – wurde es schließlich, außerdem noch eine Gertrude Jackyll und eine Chippendale – alle drei mit besonders schönem Duft. Sie werden einen besonders schönen Platz in unserem Garten bekommen.

 

Die Eisheiligen genießen…

Wie kann man bloß die Eisheiligen genießen? Werden Sie sich jetzt sicherlich fragen… Nun: man kann! Nützen Sie doch das feucht-kalte Wetter dieser Tage, um sich mit einer guten Tasse Kräutertee ein wenig zu entspannen: mir schmeckt gerade eine Basenteemischung, mit Zitronenmelisse, Brombeerblättern, Apfelminze – alle bereits frisch aus dem Garten – kombiniert mit den Lindenblüten und Hollerblüten des vergangenen Jahres (die müssen sowieso rasch verbraucht werden, bevor die neuen zum Zug kommen).

Wer waren diese Eisheiligen denn eigentlich? Vor nicht allzulanger Zeit waren’s noch drei, nämlich Pankratius, Servatius und Bonifatius, die vom Tag der Kalten Sofie zum Abschluß gekrönt wurden. Seit wenigen Jahren gibt es noch einen vierten dazu (als würden wir noch einen gebraucht haben): den Hl. Mamertus.

Nun hatte ich von einem Hl. Mamertus vorher noch nie gehört. Das macht mich natürlich neugierig, und so hab ich mich auf die Suche nach ihm begeben. Wer war dieser Mann?

Der „Feiertag“ des Heiligen Mamertus ist der 11. Mai. Hier bei uns war er augenscheinlich leidlich unbekannt – na, gefehlt hätte er mir ja nicht wirklich, dieser Heilige. Aber bitte! Angeblich stammte er aus Vienne bei Lyon (das hat nichts mit Wien zu tun, es liegt in Frankreich, falls jemand den Atlas nicht zur Hand hat) und war der Sohn einer reichen Familie. Er war Bischof und lebte im 5. Jahrhundert. Er zerstritt sich mit dem damaligen Papst (das dürfte nicht sehr schwer gewesen sein, es waren ja schließlich die Kirchenmänner damals angeblich ziemlich streitbar). Er führte drei Prozessionen vor dem Fest Christi Himmelfahrt ein, die auch heute in dieser Gegend durchgeführt werden, um den Segen des Himmels zu erbitten.

Der heilige Mamerz, der hat aus Eis ein Herz.“ heißt es in einem alten Bauernspruch. Also dagegen hilft nun wirklich meine Tasse Tee… Zum Glück haben wir ja heute bereits den Heiligen Servatius – am Tag des Pankratius, also gestern, hats bei uns ja recht viel geregnet und da war wieder mal Kultur-Recherche angesagt. Und heute ist es einfach nur kalt und windig und feucht – Kuschelwetter. Schaun wir also, was uns morgen der Bonifaz bringt (lt. Wetterbericht wirds noch nicht besser)… und dann noch die Kalte Soferl!

Aber danach, da ist dann wieder Gartenzeit und ENDLICH dürfen dann voraussichtlich auch die Paradeiser ins Freie, und die Pelargonien, und das Zitrusbäumchen, und… ich freu mich einfach schon drauf!

Und wer’s wissen möchte, welche Kultur-Recherchen ich da derzeit mache: man darf gespannt sein! – Nein: es wird kein neues Buch! DAS liegt bereits als Manuskript beim Lektorat meines Verlags und wird im Herbst erscheinen.
Der Grund für die Kultur-Recherchen ist die Umgebung meines Heimatorts. Nämlich der Semmering. Genaugenommen das Kurhaus am Semmering und seine Umgebung. Denn im Sommer werden Kurt und ich dort für den Kulturverein Führungen machen (man kann uns über den Kultur.Sommer.Semmering2014 buchen) und die werden garantiert spannend.
Da helfen mir jetzt grad die Eisheiligen – siehe oben – sonst würde ich vermutlich im Garten graben und meine G’schichten um den Semmering vielleicht gar nicht rechtzeitig fertig bekommen…

Also: noch ein Tässchen Tee gefällig?

 

Winterwetter und ätherische Öle?

Der Winter hat es heuer wohl in sich: Sonne, Schnee, Regen…Chaos auf den Strassen – was das mit ätherischen Ölen zu tun hat? Nun: einerseits versuchen wir, unsere Haut ja auf natürliche Weise zu pflegen, und das hat selbstverständlich auch mit der Witterung zu tun: wir wechseln permanent zwischen trockener Heizungsluft in unseren Wohnräumen und im Büro und zwischen kalter Winterluft, die durch den zeitweiligen Wind oftmals auch recht unangenehm werden kann. Und dann kommt noch die Sonne dazu, die gerade jetzt im Februar bereits damit beginnt, erhöhte UV-Strahlung an uns zu senden…

Wie ist das eigentlich mit der UV-Strahlung? Ich werde immer wieder gefragt, was es damit wirklich auf sich hat… Hier nur ein kleiner Exkurs, wie die verschiedenen Arten der UV-Strahlung definiert werden:

Eine grundlegende Erkenntnis ist, dass UV-Strahlung nicht zwangsläufig schädlich für uns und unsere Haut sein muss. Mit der Hilfe der UV-Strahlen entstehen Provitamine in der Oberhaut. Sie wandern erst mal zur Leber und anschließend zu den Nieren. Dort entwickelt sich daraus das Vitamin D – „Vitamin D“ ist eigentlich ein irreführender Begriff, denn wenn man’s genau nimmt, handelt es sich dabei um ein Hormon (Calciferol und seine Derivate), und es ist fettlöslich… Wir benötigen es für den Knochenbau, es ist wichtig für unsere Muskulatur und außerdem für unser Immunsystem. Vitamin D hilft aber auch dabei, das Kalzium aus der Nahrung durch die Darmwand ins Blut zu transportieren. Ohne ausreichende Kalzium-Versorgung unseres Körpers gibt es kein reibungsloses Funktionieren von Muskeln und Nerven.

In der medizinischen Therapie werden UV-Strahlen heute oftmals eingesetzt, um Psoriasis und Neurodermitis zu behandeln. In Form der Lichttherapie sind sie uns Hilfe bei Winterdepression.

Was schädigt aber jetzt unsere Haut wirklich und in welchem Ausmaß?

Die meisten Hautschädigungen erleiden wir durch UVA- und UVB-Strahlen: Sonnenallergien beispielsweise, die eine Hautreaktion mit Rötung, Juckreiz und Bläschenbildung darstellen, Mallorca-Akne (mit ihren Pusteln). Auch unsere Augen können durch UV-Strahlung Schäden erleiden (Trübung der Augenlinse, Bindehautentzündung, etc.). Das Spektrum des Sonnenlichtes ist sehr breit, nur ein vergleichsweise kleiner Teil davon ist für das menschliche Auge wirklich sichtbar: oberhalb der Wellenlänge von 780 Nanometern (nm) beginnt die Infrarot-Strahlung (auch Wärmestrahlung genannt), unterhalb von 400 nm liegt die UV-Strahlung. Sie grenzt direkt an die ionisierende Strahlung – das ist beispielsweise die Röntgenstrahlung.

Man unterteilt die UV-Strahlung also wie folgt:
UV-C-Strahlung befindet sich im Bereich von 100 bis 280 nm
UV-B Strahlung findet man zwischen 280 -320 nm
UV-A Strahlung von 320 – 400 nm
Je kürzer die Wellenlänge ist, umso energiereicher die Strahlung und umso höher die biologische Wirksamkeit.
Mit anderen Worten: UV-A-Strahlen werden durch das stratosphärisch und troposphärisch vorkommende Ozon nur sehr wenig abgeschwächt. Diese Strahlen können die Haut nur kurzfristig bräunen, sie schädigen unsere Haut nicht sofort sondern eher langfristig. Sozusagen in Form von „Zeitbomben“. Sie können DNA-Schäden erzeugen, verändern die Moleküle der Zellstrukturen und schwächen sie auf diese Weise.

UV-B-Strahlen – energiereich und kurzwellig – können die oberste Hautschicht durchdringen und sind damit auch die eigentlichen Schuldigen am Sonnenbrand. Sie können auch Hautkrebs begünstigen. Im Gebirge (und damit sind wir beim Winter und dem Wintersport angelangt) ist ihr Anteil im Sonnenlicht meist viel höher als im Flachland… (Abhängig ist der UV-B-Anteil übrigens auch vom Ozongehalt der Luft und von der Bewölkung.) Natürlich: diese Strahlen bräunen unsere Haut (wer möchte nicht gesunde Bräune vorweisen nach einem Urlaub?), aber ist der Sonnenbrand einmal da, so ist die Haut bereits nachhaltig geschädigt.

Und jetzt kommen wir zur schädlichsten Form der Strahlung, der UV-C-Strahlung, die die meiste Energie besitzt: nur eine intakte Ozonschichte könnte uns vor dieser Strahlung schützen… KEIN Sonnenschutzpräparat ist dazu in der Lage!

Wenn wir uns also für eine naturkosmetische Variante der Hautpflege im Winter entscheiden, sollten wir wissen, dass auch ein hoher Lichtschutzfaktor kein Garant für echten Schutz darstellt. Es ist also zumeist gar nicht nötig, sich ein Sonnenschutzmittel mit Sunblocker ins Gesicht zu schmieren. Der Sunblocker verhindert nämlich auch die Synthese von Vitamin D in der Haut – und das wiederum benötigen wir, um unseren Kalzium-Haushalt aktiv zu erhalten – und Kalzium… siehe oben.
Künstliche UV-Filter können im übrigen auch Allergien begünstigen…

Also: was tun?

Mein Tipp lautet: zuerst einmal die Haut von innen heraus durch gesunde Nahrung stärken. Viel Obst, Gemüse, wenig Alkohol, keine Zigaretten… das wär mal ein Beginn. Und dann die richtige Auswahl der Produkte für die Hautpflege: native fette Pflanzenöle (gut geeignet ist Mandelöl, Jojobaöl, Macadamianussöl) als Basis für unsere Hautcreme, ein gutes Hydrolat als Wasserphase (beispielsweise Lavendelhydrolat, Rosenhydrolat etc.), Sheabutter beispielsweise für das „Cremigrühren“ und wenige ätherische Öle, dafür von ausgezeichneter Qualität. Bei der Auswahl der ätherischen Öle unbedingt darauf achten, ob sie als photosensitivierend oder gar phototoxisch beschrieben sind – in diesem Fall sicherheitshalber darauf verzichten oder – wenn man unbedingt den Duft haben möchte – nur in kleinsten Dosen einsetzen. In der Gesamtmischung empfiehlt sich, nur maximal 1% Anteil an ätherischen Ölen zu verwenden. Dann sollte eigentlich nichts schief gehen und einem schönen Wintertag (egal, wie es draußen ist), steht nichts mehr entgegen.

 

Weiterführende Infos zur Sonnenstrahlung unter www.haut.de.

 

 

 

 

 

Advent, Advent…

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt… wer kennt nicht diesen Kinderreim!

Winterzeit ist Wendezeit. Je länger und je finsterer die Nächte gegen das Jahresende hin werden, desto stärker erscheinen Lichthoffnung und Lichterglaube. Es ist wohl auch deshalb kein Wundeer, dass gerade das Winterhalbjahr viel Brauchtum um Lichter und Kerzen mit sich bringt. Adventkranz, Lichterbaum, Sterne – bis hin zur Lichtmeßkerze: das Leuchten und Glänzen war und ist in dieser stillen Zeit allgegenwärtig!

Dem Licht und der Dunkelheit entsprechend finden wir auch die lichten und guten, aber auch die dunklen und bösen Gestalten in dieser Zeit – sei es der Heilige Nikolaus, seien es die Heiligen Drei Könige auf der einen Seite, die Perchten und Partln und Krampusse auf der anderen Seite.

Passend zur Backsaison habe ich für Sie hier ein altes Rezept für Anisbrot ausgegraben. Es stammt aus dem Büchlein „Die wirthschaftliche und geschickte Wiener Köchin“ aus dem Jahr 1858, erschienen in Wien:

Auf 18 Loth getrocknetes Mundmehl nimm 22 Loth Zucker und 12 Eier; schlage die Klar zu Schnee, mische die Dotter ebenfalls hinein, und treibe Alles gut ab, dann gib den Zucker dazu. Nachdem es durch eine halbe Stunde abgetrieben worden ist, gib das Mehl so wie den Anis hinein und gieße es in die länglichten Modeln, backe sie sehr langsam heraus, zerschneide sie dann messerrückenbreit, gib die Stückchen auf ein Blech, und lasse sie im Ofen trocknen.

Viel Vergnügen beim Ausprobieren und Verkosten!

PS: 1 Loth entspricht ca. 17,5 Gramm…


 


 

Sizilien oder Der geheime Garten – Teil 1

Geheimer Garten

 

Sizilien ist der geheime Garten Europas. Vor wenigen Tagen erst sind mein Mann und ich aus diesem schönen Teil der Erde wieder zurück ins nebelverhangene Niederösterreich gekommen. Waren Sie schon mal in Sizilien? Jetzt, im Oktober, ist es dort noch recht warm und angenehm (lt. Wetterinfo gibt es dort im Oktober durchschnittlich nur 8 Regentage, einen davon hatten wir…).

Sizilien

Die Insel besticht einerseits durch ihre Kargheit, andererseits aber durch die üppigen Zitronen- und Orangenplantagen und nicht zu vergessen, durch ihre wunderschönen Städte mit einer unglaublichen Anzahl an sehenswerten Baudenkmälern.

Warum ich an dieser Stelle darüber schreibe, hat aber vor allem auch mit dem unglaublichen Duft zu tun, der in der Luft hängt, und der für eine aromabegeisterte Seele ein wahres Labsal ist. Jetzt blühen dort nicht nur die Zitrusfrüchte, sondern auch eine Vielzahl an Kräutern, allen voran der Rosmarin. Die Myrte trägt bereits ihre Früchte, aus denen übrigens ein köstlicher Aperitif – der Myrto – hergestellt wird. Und der Jasmin duftet – es ist unbeschreiblich!

Jasmin

Und weil ich schon bei der Blumenpracht und der Synfonie der Düfte bin: es gibt ein ganz spezielles Eau de Toilette in Sizilien, das ganz spezielle „Zagara di Sicilia“. Zagara wird hergestellt aus Bitterorange in allen Varianten: mit dem ätherischen Öl der Schale, mit dem der Blüten und dem Petit Grain der Bitterorange. Einfach köstlich. Schade, dass es noch keine Duftübermittlung per Internet gibt, ich hätte Ihnen sonst gerne einen Hauch davon überlassen!

Ach ja, und noch etwas gibt es, das ganz speziell für Sizilien steht: die Vielfalt des Mandelgebäcks. Marzipan wird hier „überbacken“ (man sagt mit mindestens 200°C) – es schmeckt sündhaft köstlich!

Marzipan

MandorleDoch es gibt nicht nur für die Nase und für den Bauch Gutes, sondern auch fürs Auge.
In Sizilien findet man an beinah jeder Ecke Baudenkmäler mit Besonderheiten: entweder haben wir es mit normannischen Burgen zu tun, mit römischen Villen, mit wunderbaren Barock-Palästen oder mit falschen antiken griechischen Tempeln… es ist für alle etwas dabei.

Catania - Normannenburg

Man sollte vielleicht nicht gerade mit einer Gruppenreise unterwegs sein, denn dann hat man viel zu wenig Zeit, all die Schönheit zu bewundern und zu genießen…

Lesen Sie bitte weiter im 2. Teil: Sizilien und seine Blütenpracht

…und wenn Sie noch mehr wissen wollen, hier eine gute und informative Seite zur Insel: http://www.walksicily.de.

Die Geologie Siziliens oder Wie der Ätna entstanden ist – Teil 3

Die Geologie Siziliens ist nicht nur damit verbunden, wie der Ätna entstanden ist. Sie hängt vielmehr mit der Entstehungsgeschichte der Kontinente eng zusammen.

Allerdings gibt es eine nette Sage, wie der Ätna entstanden ist. Die möchte ich Ihnen hier nicht „unterschlagen“. Sie stammt aus der griechischen Mythologie (wie die Griechen der Antike vor allem ja überhaupt eine besondere Beziehung zu Sizilien hatten).

Die Sage berichtet von Odysseus, der mit seinen 12 Gefährten auf seiner langen Irrfahrt in die Höhle des Zyklopen Polyphem eingedrungen war. Der einäugige Riese versperrte jeden Abend den Eingang zu seiner Höhle mit einem riesigen Stein. Als er Odysseus und seiner Männer gewahr wurde, fraß er zwei von ihnen mit Haut und Haar auf. Danach schlief er ein. Am nächsten Morgen versorgte Polyphem seine Ziegen und Schafe, packte zwei weitere der Männer von Odysseus und fraß auch diese auf. Dann rollte er den Fels zur Seite, ließ seine Tiere auf die Weide und verschloß die Höhle wieder mit dem Stein. Odysseus und die restlichen seiner Gefährten waren wieder gefangen.
Odysseus fand in einer Ecke der Höhle eine Pfahl, härtete die Spitze im Feuer und versteckte ihn. Als der grässliche Zyklop abends wieder in die Höhle kam, packte er sich wieder zwei von den Gesellen und fraß sie auf. Allerdings fand er auch den Weinschlauch des Odysseus und trank ihn mit Genuß aus. In seinem Rausch schlief er alsbald ein. Odysseus hielt den Pfahl ins Feuer, er und seine Freunde rammten die glühende Spitze tief in das schlafende Auge des Riesen. Dieser heulte auf und raste in der Höhle, aber er konnte die Männer nicht finden.
Als der Morgen kam, rollte er dennoch wie immer den Stein zur Seite, um seine Tiere auf die Weide zu lassen. Odysseus und seine Männer klammerten sich auf der Unterseite der Schafe fest und ließen sich so aus der Höhle tragen. Obwohl Polyphem alle Tiere abtastete, konnte er die Männer dennoch nicht finden. Odysseus und seine Freunde konnten entkommen.
Der zornige Polyphem aber warf ihnen den großen Stein hinterher. Aus diesem Stein entstand der Ätna.

Die Zyklopen halfen übrigens der Sage nach dem Gott Hephaistos bei seiner Schmiedearbeit. Jedes Mal, wenn Hephaistos einen Seitensprung seiner Gattin Aphrodite vermutete, ließ er vor Zorn den Ätna ausbrechen.

Und noch eine Sage sagt, dass sich angeblich der griechische Philosoph Empedokles von Akraga (= das ist das heutige Agrigent) in den Krater des Ätna gestürzt haben soll, um seinem Leben aus Verzweiflung über den Irrsinn auf der Welt ein Ende zu machen.

Sie sehen, der Ätna hat die Phantasie der Menschen wohl schon immer beschäftigt. Die Sizilianer nennen ihn übrigens Mongibello, ein Wort, das aus dem arabischen Sprachgebrauch kommt.

Aber wie ist der Ätna letztlich wirklich entstanden? Vor ca. 600.000 Jahren entstand eine Unterwasser-Eruption an der Stelle, an der sich heute der Vulkan befindet. Diese Unterwasser-Eruption stieß für lange Zeit flüssige Basalt-Lava aus, die rundliche Bergkuppen entstehen ließ. Das geschah nach einer Kollision der eurasischen mit der afrikanischen Platte und führte letztlich zur Entstehung des Ätna. Einer der im Laufe der Jahrtausende entstandenen Hauptkrater stürzte vor etwa 64.000 Jahren ein und bildete eine große Caldera, die heute Valle del Bove heißt.
Der Ätna ist ca. 3320 Meter hoch (ganz genau kann man das nicht unbedingt sagen, da er seine Form durch die ständigen Aktivitäten und Erdbeben immer wieder etwas verändert).
Man kann den Vulkan relativ leicht besteigen – bis auf eine Höhe von ca. 1800 m führt die Straße hinauf, dann geht es mit einer Seilbahn weitere ca. 200 – 300 m höher und von dort kann man mit einem Allrad-Bus bis zum Gipfel hinauf.

Die Insel ist ein Teil der ursprünglichen Landmasse Pangäa, aus der sich unsere Kontinente nach und nach entwickelten. Aus einem der Bruchstücke entstand Sizilien. Man vermutet, dass sie möglicherweise von der afrikanischen Platte abgesprengt wurde. Im „Untergrund“ stoßen hier die Europäische und die Afrikanische Platte zusammen, was immer wieder zu Erdbeben führt.

Sizilien ist geprägt durch seine dreieckige Form und durch drei Gebirgszüge, natürlich auch durch die gewaltige Erscheinung des Ätna.
Einer der Gebirgszüge ist praktisch die Fortsetzung des Apennin. Es handelt sich dabei um eine Bergkette, die parallel zur Nordküste erkennbar ist. Es ist eine Formation aus Kalk, kristallinem Gestein und Quarzsanden.
Der zweite Gebirgszug im Südosten heißt Monti Iblei. Es besteht vorwiegend aus Kalken und gehört zur Afrikanischen Platte. Hier findet sich auch der älteste Teil der auf Sizilien auffindbaren Lavagesteine.
Und die dritte Bergkette im Süden der Insel wurd großteils aus Sedimentgesteinen gebildet. Hier findet man Einschlüsse von Salz, Schwefel und Gips.

Sizilien ist im Frühling, Herbst und Winter eine unglaublich üppige grüne Insel. Im Sommer ist sie – bedingt durch die Hitze – eher eine braune und unattraktive Insel. Dennoch finden sich auch in den Sommermonaten blühende grüne Oasen.

Über die Bauwerke Siziliens finden Sie ein kleines Artikelchen unter „Sizilien und seine Geschichte“.