Sizilien und seine Geschichte – Teil 4

Sizilien und seine Geschichte – das ist eine sehr wechselvolle Angelegenheit! Ich möchte im Nachfolgenden versuchen, Ihnen einen kleinen Überblick dazu zu verschaffen. Begleiten Sie mich also ein Stück zurück in die Vergangenheit…

Von der Frühgeschichte Siziliens weiß man, dass die ersten Einwohner der Insel Sikaner, Elymer, Aurunker und Sikuler waren. Diese Völker besiedelten vor allem die Küstenregionen und da wiederum vor allem die Bergkämme.
Dann wurde Sizilien von den Griechen „kolonialisiert“. Sie entdeckten für sich die fruchtbare Insel etwa im 8. Jh. v. Chr. und gründeten auch die ersten Städte, ebenfalls an der Küste. Die ursprünglich beheimateten Stämme fühlten sich wohl bedrängt, aber man nimmt an, dass sie sich im Laufe der Zeit mit den Griechen vermischten. Die ersten griechischen Städte in Sizilien waren Nasso, Syracusa, Lentini, Catania und Messina. Danach kamen Taormina, Agrigent, Gela, Segesta und andere mehr, nun auch schon weiter im Landesinneren.

Segeste

Herrscher waren letztlich auch vielfach Tyrannen, denken wir nur an die Ballade „Die Bürgschaft“ von Friedrich Schiller, wo es heißt: „Zu Dionys dem Tyrannen schlich Damon, den Dolch im Gewande…“ Und da findet man in Syracus das „Ohr des Dionys„, eine große Höhle mit nahezu unheimlicher Akkustik…

Ohr des Dionys in Syracusa

Gleich in der Nähe dieses „Ohrs“ befinden sich die Ausgrabungen des griechischen Theaters von Syracusa. Und – sozusagen „um’s Eck“ – findet man die Zeugen der Römerzeit, z.B. eine römische Arena. Der Unterschied: das griechische Theater bildet ein Halbrund, die römische Arena ein Oval.

Die Griechischen Bewohner Siziliens gaben der Insel den Namen „Trinakria“ (= drei Vorgebirge). Der Begriff lässt aber auch Rückschlüsse auf die Dreiecksform der Insel oder auf die drei verschiedenen Meere, die Sizilien umgeben, zu.

Trinakria

Es kam im Laufe der Zeit zu Konflikten mit dem antiken Karthago. Karthago ist an der Nordküste Afrikas angesiedelt. Die Karthager – ein kriegerisches Seefahrervolk – besetzten den Zipfel Siziliens an der Westküste. Syracusa und die Karthager lieferten sich heftige Gefechte. Diese gipfelten in den Punischen Kriegen, in denen die Römer bekannterweise die Karthager vernichteten. Daraufhin schwangen sich die Römer zu den Herrschern über Sizilien auf.

Griechisches Theater Taormina

Man findet also auch viele römische Hinterlassenschaften auf der Insel, unter anderem einen wunderschönen Palast im Landesinneren, bei Piazza Amerina gelegen. In diesem Palast finden sich insgesamt 3500 m2 bunter Mosaiken (ja, ich hab mich nicht verschrieben, es sind wirklich so viele!), ein Bilderbuch aus der Zeit um ca. 300 n. Chr.

Nach den Römern kamen die Byzantiner. Aus dieser Zeit gibt es kaum bauliche Hinterlassenschaften. Danach – ab ca. dem 8. Jahrhundert – waren es die Araber, deren Einflüsse noch überall zu finden sind. Sie brachten nicht nur arabische Kunst nach Sizilien, sondern hatten auch Mandelbäume, Pistazien, Melonen, Zuckerrohr, Datteln und noch so manches andere „im Gepäck“, das heute den Zauber Siziliens unterstreicht. Die Maulbeerbäume bei Palermo beispielsweise dienten der Zucht von Seidenraupen und die Seidenmanufakturen von Palermo erlangten weitreichenden Ruhm. Unter arabischer Herrschaft wurden auch die Bodenschätze der Insel erschlossen und die ersten Salinen zur Gewinnung von Meersalz wurden errichtet. Palermo wurde durch die Araber zu einer der bedeutendsten Städte des Mittelmeers.

Im 11. Jahrhundert brach die Zeit der Normannen auf Sizilien an. Der erste Normannenkönig auf Sizilien, Roger I., war jedoch so klug, die Araber nicht völlig aus Sizilien zu vertreiben, er benutzte das Wissen des besiegten Volkes, um einen Teil seiner Beamten aus deren Reihen zu holen und den Großteil der Verwaltungsposten mit ihnen zu besetzen.

Es folgten eine Reihe von Königen aus dem Geschlecht von Roger I.: Roger II., Wilhelm I., Wilhelm II. Eine der Töchter von Roger II. heiratete den Staufer Heinrich VI. (deutscher Kaiser). Aus dieser Ehe entsprang Friedrich II., der bei den Sizilianern bis heute verehrt wird, nicht nur als ihr Herrscher, sondern auch als Astrologe, Dichter und Wissenschaftler. Friedrich II. wurde König von Sizilien und war auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Er brachte Sizilien auch wirtschaftlichen Aufschwung.

Kaum war Friedrich II. verstorben, so wurde durch Papst Clemens IV. Karl von Anjou mit der Krone Siziliens belehnt. Dieser lebte jedoch nicht auf Sizilien, sondern in Neapel. Gegen die Herrschaft der Franzosen kam es im Jahr 1282 zum Volksaufstand, der als „Sizilianische Vesper“ in die Geschichtsbücher einging. Die Franzosen wurden vertrieben und es kam als nächster Herrscher Peter III. von Aragon nach Sizilien. Erst im 14. Jahrhundert kehrte letztlich Ruhe im Land ein (mit dem Frieden von Avignon).
In dieser Zeit entstanden viele der prächtigen Kirchen und trutzigen Burgen. Einen Teil davon haben wir uns angesehen und waren überwältigt von so viel Gold und unglaublichen Mosaiken.

Gold Normannenburg

Unter Kaiser Karl V. wurden auf Sizilien Küstenwachtürme und Befestigungsanlagen errichtet – man kann sie heute noch sehen. Er verlangte von Sizilien die Herausgabe der Gold- und Silberschätze, um damit seine Kriege quer durch Europa finanzieren zu können.

Lange Zeit wurde Sizilien dann durch Vizekönige regiert. Im 18. Jahrhundert fiel es dann nach den Spanischen Erbfolgekriegen an Savoyen und gleich danach an die Bourbonen. Im Barock wurde auf Sizilien viel gebaut. Einige der Städte waren durch Vulkanausbrüche und Erdbeben im 17. Jahrhundert zerstört worden. Nun wurden sie prächtiger als zuvor wieder aufgebaut. Die Bilder zeigen – der Reihe nach – Impressionen aus Noto, Catania und Syracusa.

NotoSchwarzer Elefant CataniaSyracusaEs gibt noch viel zu erzählen über Sizilien. Aber darüber vielleicht ein anderes Mal. Hier noch ein paar Eindrücke:

EriceTaorminaWC

Was wissen Sie eigentlich über Reflexzonen?

Was wissen Sie eigentlich über Reflexzonen? Können Sie mir etwas darüber erzählen? Oftmals stellen mir Kunden und Kursteilnehmer diese Frage. Lassen Sie mich also ein wenig darüber berichten:

Abgesehen von China, wo sich bereits ca. 2500 v. Chr. die Akupunktur an den Meridianen entwickelte, finden sich auch bereits ca. 2300 v. Chr. in Ägypten Darstellungen von Hand- und Fußbehandlungen.
Hippokrates (460 – 375 v. Chr.) empfiehlt das Reiben und Massieren bestimmter Körperregionen bei verschiedenen Erkrankungen.
Im Jahr 1582 (!!) wird bereits das erste Buch über Zonentherapie in Leipzig veröffentlicht. So um das Jahr 1886 werden in Russland von W.M.Bechterew (ja, er hat auch dem Morbus Bechterew seinen Namen gegeben) Untersuchungen über die Reflexzonen an Mensch und Tier durchgeführt.
Bald darauf, im Jahr 1892, entdeckt Dr. Joseph Babinski einen Reflex an der Seite der Fußsohle, der auf eine Erkrankung des Gehirns oder des Rückenmarks hinweisen kann.
Jetzt geht es sozusagen Schlag auf Schlag: 1893 stellt der englische Neurologe Sir Henry Head fest, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Druckausübung auf die Haut und einer Wirkung auf die inneren Organe besteht.
Und im Jahr 1904 erhält der Russe Iwan P. Pawlow den Nobelpreis dafür, dass er einen direkten Zusammenhang zwischen einer Stimulierung und einer Reflexantwort feststellen konnte.
1916: In Amerika veröffentlicht Dr. William Fitzgerald – er ist HNO-Arzt – zusammen mit Dr. Bowers seine Erkenntnisse über die Zonentherapie. Ebenso werden zu dieser Zeit Schriften zum Thema von Dr. Joe Shelby-Riley (auch er ist ein amerikanischer Naturheilkundler) herausgegeben.
Und endlich 1938 schreibt Eunice Ingham ihr erstes Buch, das auch heute noch als klassisches Lehrbuch Gültigkeit hat: „Geschichten, die die Füße erzählen.“
1955 wird – wiederum in den USA – von Harry Bond Bressler ein Buch über Zonentherapie herausgebracht.
Und im Jahr 1975 schließlich erscheint in Deutschland das Buch von Hanne Marquardt über „Reflexzonenarbeit am Fuß“, das bis heute an seiner Aktualität nichts verloren hat und das als Grundlage für die Ausbildung zur Reflexzonentherapie in Österreich dient.

Zusätzlich zur Arbeit an Händen und Füßen wurden natürlich auch andere Zonen des Körpers erforscht.
So fand Dr. Paul Nogier aus Frankreich die Reflexzonen des Ohres – das war in den 1950er Jahren. 1978 veröffentlichte er seine Theorie, dass sich im Ohr der menschliche Körper in Form eines nach unten gekehrt liegenden Fötus darstellt.

Heute hat sich die Reflexzonentherapie zu einer Methode entwickelt, die durchaus ihre Anerkennung im Bereich der Komplementärmedizin erfährt. Die laufende Forschungsarbeit hat aufgezeigt, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, die Nervenfasern und Gehirnbahnen auf physikalischem Weg zu stimulieren.
Voraussetzung für die Arbeit mit Reflexzonen ist das umfassende Wissen um die Strukturen des Körpers. Dies ist Bedingung für eine erfolgreiche Gesundheitsbegleitung.

Reflexzonen

 

Sizilien und seine Blütenpracht – Teil 2

 

Sizilien schenkt uns seine Blütenpracht auch noch im Herbst. Viele Pflanzen, die bei uns nur im Glashaus überwintern können, kommen aus südlichen Gebieten. Einige davon haben wir bei unseren Streifzügen gefunden. Lassen Sie sich von mir auf einen kleinen botanischen Streifzug entführen…

Bougainvilea

 

Bougainvillea

Die Bougainvillea stammt ursprünglich aus Südamerika. Sie besitzt einen verholzenden Stamm, manchmal auch relativ lange Ranken, die dann auch schon einmal in einen Baum hineinwachsen können. Wir haben in Sizilien eine Vielfalt der Farben bewundern dürfen: von blassrosa, blassviolett, dunkelrot bis zu einem sanften Blau.

 

Myrtenblüte


Myrtenblüten
  (Myrtus communis)

Die Myrte ist auf Sizilien sehr weit verbreitet. Ihr sanfter Duft begleitete uns bei unseren Streifzügen durch die sizilianischen Städte.

 

Myrtenbeeren

Myrtenbeeren

Die Früchte der Myrte sind kleine Beeren, ähnlich unseren Heidelbeeren, nur etwas länglicher. Aus ihnen wird der Aperitif „Myrto“ hergestellt, aber auch Marmelade.


Kapernstrauch

 

Kapernstrauch (Caparis spinosa)

Der echte Kapernstrauch wächst vorwiegend in den Mittelmeerländern. Auch auf Sizilien und Malta findet man ihn weit verbreitet. Noch bevor die Blüte im Frühling erscheint, werden die Blütenknospen geerntet, eingelegt und als Gewürz gegessen. Der Kapernstrauch hat relativ weiche, mittelgrüne und rundliche Blätter. Er ist sehr genügsam – man findet ihn oftmals auch verankert im Mauerwerk. Wir haben jetzt im Oktober nur mehr verblühte Pflanzen gesehen.

Gummibaum

 

Gummibaum (Ficus)

Gummibäume, Ficus benjaminus in Großformat, sieht man auf Sizilien oftmals als Alleebäume gepflanzt. Dieser hat uns mit seiner Blüte (Frucht?) in Ragusa erfreut.

 

Kapokbaum


Kapokbaum (Ceiba petandra)

Von den Kapokbäumen gewinnt man ein baumwollähnliches Produkt, mit dem Polster und Decken gefüllt werden können.
Überall in den Ortschaften Siziliens haben wir Kapokbäume in unterschiedlicher Größe und mit unterschiedlichen Farben gesehen. Dieser stand in Noto.

 

Rosmarin

 


Rosmarin (Rosmarinus officinalis)

Dieses Bild zeigt einen wilden Rosmarinstrauch, den wir in Segeste – nahe des Tempels – gefunden haben. Schade, dass Sie den Duft nicht riechen können…

 

Eberraute

 

Eberraute (Artemisia abrotanum)

Eberraute in Segeste, nahe des Tempels.

 

 

Bitterorange

Bitterorange (Citrus x. aurantium L.)

Leider waren die Orangen – hier vor allem die Bitterorangen – noch nicht reif. Die Blüten schenken uns das ätherische Öl Neroli, die Früchte das Bitterorangenöl und die Zweige, Blätter, Fruchtansätze das Petit Grain-Öl.
Allerdings wird aus allen Teilen der Bitterorange ein köstliches Parfum hergestellt: Zagara.

 

 

Glycinie

 

Glyzinie (Wisteria)

Eine der schönsten Glyzinien, die wir unterwegs gesehen haben…
Wir haben es hier mit einer Kletterpflanze zu tun. Bei uns ist sie unter dem Namen „Blauregen“ bekannt. Hier bei unserem Hotel in der Nähe von Syracusa.
Allerdings ist bei dieser Pflanze auch immer Vorsicht geboten: sie enthält giftige Alkaloide…

Goldrute

 

Klebriger Alant (Dittrichia viscosa L.)

Der Klebrige Alant riecht zwar nicht besonders angenehm, er schaut aber sehr freundlich und hübsch aus. Seine Blätter sind leicht gezähnt und lanzettlich. Er gehört zu den Korbblütlern und ist eine einjährige Pflanze.

Wir fanden den klebrigen Alant auf der ganzen Insel immer wieder. Diese hier stammt aus Segeste.

Jasmin

 

Jasmin (Jasminum officinalis)

Viele Jasminsträucher verströmten ihren betörenden Duft – nahezu in jedem Garten und in allen Parks der Insel blüht er…

 

Hier noch eine kleine Bilderauswahl: Hortensie, Oleander, Pfeifenputzerstrauch und Sanddorn – das sind nur einige der Pflanzen, die uns noch „über den Weg gelaufen“ sind…

HortensieOleanderPfeifenputzerstrauchSanddorn

Über eine jedoch haben wir uns sehr gefreut, sieht man sie in unseren Breiten doch kaum (und schon gar nicht in der freien Natur): die Alraune. Rund um die Tempelanlage in Segeste fanden wir einige davon.
Blühende Alraune

Im dritten Teil entführe ich Sie dann ein wenig in die Geologie Siziliens…

 

 

 

Prinzipien der energetischen Körperarbeit

Artikel von Manuu Buchbauer

Energetische Körperarbeit klingt in manchen Ohren ziemlich unkonkret. Der Begriff „Energie“ stammt aus der Physik und scheint auf den ersten Blick mit therapeutischer Körperarbeit nichts gemein zu haben. Wie also lautet die Antwort auf die spannende Frage was Energie im Körper bewirkt: nämlich alles!
Energie kann sich in Form von Wellen oder Teilchen manifestieren. Physiker haben dieses Kontinuum erkannt, als sie Teilchen beschleunigten und bei sehr großer Geschwindigkeit die Lokalisierung nicht mehr vorhersagen konnten.

Energie – im Bezug auf den Körper – impliziert alles was mit Wärme, Bewegung/Transport, Transformation im Körper zu tun hat. Im Universum wie im Körper existieren gegensätzlich-ergänzende Energie(-richtungen):  die  zentrifugale, sich ausdehnende, vom Mittelpunkt wegstrebende, Yang Energie: der geistige Aspekt. Und die zentripetale, sich sammelnde, konzentrierende, verdichtende, materielle Yin Energie. Der Mensch lebt sein Leben im Zusammenspiel dieser Energien.

Unsere Emotionen und Gefühle sind eine sehr feine Form von Energie. Der Körper speichert Erinnerungen, Erfahrungen, aber auch verletzende, traumatisierende Erlebnisse in Form von Muskel- und Faszienspannung ab. Diese Spannung beherbergt sehr große Energien, deren Freisetzung eine Neubewertung erlebter Situationen oder deren Verarbeitung ermöglicht. 
Bereits W. Reich oder A. Lowen haben auf psychotherapeutischer Ebene mit der Entladung dieser Spannung/Energie gearbeitet.
Wir können emotionale Energie auch spüren wenn wir einen Raum betreten in dem sich, zum Beispiel trauernde oder schockierte Menschen befinden: wir nehmen die Stimmung/Energie im Raum sofort wahr.
Auch unsere Denkmuster und Einstellungen prägen den Energiefluss im Körper. Die  „Kraft von positivem Denken“ wurde oftmals beschrieben, aber auch der Grad der Selbstreflexion hinterlässt einen energetischen Abdruck im Körper. Auf einer größeren Ebene können die Denkmuster und Einstellungen einer  Gesellschaft deren Energiefeld prägen. So spürbar, wenn wir uns auf Reisen in fremden Ländern manchmal besonders wohl oder unwohl fühlen.

Der Übergang zur materiellen Form von Energie im Körper ist bei der Muskel- und Faszienspannung fließend. Andere Beispiele körperlicher Manifestation von Energie zeigen sich im Herzschlag, in der Atmung, Verdauung, Transpiration. Ein toter Körper unterscheidet sich von einem lebenden durch die Abwesenheit von Energie. Manche nennen es Seele.
Die materielle Ebene im Körper wird also von jener der Gefühls- und Gedankenwelt beeinflusst. Wissenschaftlich nachweisbar ist das zum Beispiel anhand der veränderten Gehirnwellen während eines meditativen Zustandes.  Kürzlich wiesen Neurologen nach, dass Zwangshandlungen (z. Bsp. zwanghaftes Händewaschen) verstärkte Synapsenbildung im Gehirn zur Folge hat. Das heißt je öfter man sich die Hände wäscht desto schwieriger wird es damit aufzuhören, weil jedes Händewaschen die zugehörigen Synapsen im Gehirn erneut aktiviert. 

Gesundheit nennt sich ein relativ ausgeglichener Zustand im Körper – eine Ausgeglichenheit zwischen Spannung und Entspannung.  Die Spannung entspricht einem energetischen Zustand. Während sich Anspannung in Form von konzentrierter, im krankhaften Zustand blockierter, Energie zeigt, bedeutet Entspannung das freie Fließen eben jener.
Ein freier Energiefluss ermöglicht die notwendige Versorgung mit Energie im Körper in jedem Moment nach Bedarf. So lautet zum Beispiel die energetische Übersetzung für eine Atemwegserkrankung, dass es dem Körper im nämlichen Moment nicht möglich ist genügend Energie in der Lunge zu sammeln um das Abhusten zu unterstützen. Unter Umständen ist die Energie in anderen Bereichen verhaftet (das kann auch im emotionalen Bereich sein) und daher nicht am erforderlichen Ort verfügbar.
 Ein Zuviel an Spannung, anders genannt, eine Konzentration von Energie, kann sich zum Beispiel in Krämpfen zeigen. 

Die Aromatherapie kann bei einer energetischen Diagnose des Körpers hilfreiche Unterstützung bieten. Aufgrund der unbewussten Wirkungen von ätherischen Ölen auf das Gemüt und den Körper, lösen sie Spannungen und Stress und harmonisieren somit den Energiefluss.
Bei einer energetischen Diagnose im Sinne der traditionell chinesischen Medizin werden der Zustand der einzelnen Organe sowie ihre Beziehungen zueinander ermittelt. In der komplexen Philosophie der TCM können ätherische Öle sehr wohl eingeordnet werden. Die Verwendung ätherischer Öle ist im Ursprungsland der TCM China dokumentiert. So können ätherische Öle anhand ihrer Organwirkungen, Duftqualität, chemischen Zusammensetzung und energetischen Wirkung  den 5 Elementen zugeordnet und in der Folge unterstützend eingesetzt werden.

Vertiefende Informationen zu den aromatherapeutischen Ansätzen in der traditionell chinesischen Medizin findest du unter www.sonnen-geflecht.at
Sonnengeflecht

Sommer, Sonne, Plagegeister

Tipps für heiße Tage

Artikel von Bettina Penz-Plattner

Es ist soweit: Der Sommer ist da!

Nach der langen Kältewelle und dem Hochwasser hat uns nun die erste Hitzewelle erreicht. Im folgenden Bericht werde ich Ihnen zum Thema Hitze und Erfrischung, Sonne und Sonnenbrand, Gelsen und juckende Dippeln einige ‘’aromatische’’ Tipps geben.

Aromaöle verbinden die meisten Menschen mit der kalten Jahreszeit. Im Sommer sind aber die kleinen Ölfläschchen – auch liebevoll kleine Helferleins genannt – sehr effektiv einzusetzen!

Pfefferminze

Eines davon ist das Pfefferminzöl. Gerade in der Sommerzeit fällt es durch seine vielseitige Verwendbarkeit und kühlende Wirkung auf.

Es gibt bis zu 25 verschiedene Minzearten und vermutlich um die 600 Sorten. Die echte Pfefferminze – Mentha piperita – gehört zur Familie der Lippenblütler (Limiaceae). Sie  entstand vor mehr als 300 Jahren und ist eine Kreuzung aus der Wasser-Minze (Mentha aquatica) und der Ähren-Minze (Mentha spicata subsp. spicata).

Das ätherische Öl besteht je nach Sorte aus 35 bis 50% Prozent Menthol. Dessen Moleküle docken an unseren Kälterezeptoren an. Diese melden daraufhin einen Kältehauch. Solch ein Effekt kommt uns z. B. in der Naturkosmetik in einer After-Sun-Mischung zu Gute. Davon profitiert die im Sommer oft sonnengeschädigte Haut.

After-Sun-Mischung:

10 Tropfen Lavendelöl, 2 Tropfen Pfefferminzöl* und 50ml Aloe Vera Gel.

Wie schon erwähnt, ist das Pfefferminzöl vielseitig und wirkt  beispielsweise stark schmerzlindernd bei Spannungs-Kopfschmerzen. Bei blutenden Wunden aber auch bei Schürf- und Schnittwunden fördert es die Bildung von Granulozyten. Das sind die Zellen, die Keime abtöten können und die Wunden zu verschließen beginnen. Weiters wird es bei Reisekrankheit, Erkältung, Schnupfen oder als anregende Raumbeduftung verwendet – ein Öl, welches zu Hause und in der Reiseapotheke einen berechtigten Platz haben sollte. 

Ein Tipp an heißen Tagen sind auch Hydrolate!

Pfefferminzöl und Hydrolat

Die Pflanzenwässer erfrischen, beleben sanft und sind vielseitiger als man vermutet.

Das Rosenhydrolat beispielsweise eignet sich als Gesichts- und Dekolletéspray. Gerötete, entzündete Augen werden von einem in Rosenhydrolat besprühten Wattepad profitieren. Behandelt man sonnengeschädigte Haut mit einem Hydrolat bevor eine  After-Sun- Mischung aufgetragen wird, kann man eine erhöhte Wirkung erreichen.

Auch das Rosenhydrolat bewährt sich auf Reisen!

Pfefferminzhydrolat  bietet sich an heißen Tagen als kühles Erfrischungsgetränk an. Hierfür verdünnt man es stark mit Wasser und genießt den frischen Geschmack!

Für besondere Gelegenheiten, lässt sich aus Hydrolaten auch ein beeindruckendes Getränk zaubern: Pfefferminz- und Rosenhydrolat mit Sekt!

Lavendel

Der Lavendel gehört ebenfalls zu den Lippenblütengewächsen (Limiaceae).                        

Das ätherische Öl aus dem Lavandula angustifolia  ist uns im Sommer nach zu viel Sonne eine erste Hilfe, aber auch schmerzende Wunden und juckende Mückenstiche können mit diesem Öl schnell bekämpft werden!

Das Tausendsassa-Öl ist das in der klinischen Aromatherapie am häufigsten eingesetzte Öl! Wegen seiner Vielseitigkeit darf das Öl in keiner Haus- und Reiseapotheke fehlen!

Hier noch einige Tipps zur Gelsenabwehr:

  • Lavendel, Rosengeranien, verschiedene Minzesorten in Fensterbänke oder in Eingangsnähe der Terassentüre pflanzen
  • Zitronenhälften mit Nelken gespickt sehen nicht nur sehr dekorativ aus – Gelsen mögen weder Zitronen noch Nelkenduft! 
  •  Ätherische Öle wie etwa Lavendel, Geranie, Eukalyptus, Zitronengras, Citronella, Pfefferminze, Nelke, Zitrone… mögen die Blutsauger nicht.
  •  Duftsteine am Balkon oder auf ihrer Terasse mit ausgewählten Ölen beträufeln (ich persönlich betropfe auch gesammelte Steine und lege sie zwischen meine Pflanzen) 
  •  Helle Kleidung tragen
  • Naturparfüm mit Zitronenduft, Rosengeranie und Lavendel duften wunderbar, vertreiben die Mücken und lassen sich auch sehr rasch selbst herstellen!
  • Beim Kauf der ätherischen Öle auf Qualität achten, Dosierungen, Indikationen und Kontraindikationen beachten und im Zweifelsfall bitte nachfragen.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen duftigen Sommer!

Bettina Penz-Plattner

*Pfefferminzöl ist nicht geeignet für Kinder vor dem Kindergartenalter und Kinder mit chronischen Atemwegserkrankungen. In warmen Bädern können bereits bei 2-3 Tropfen Pfefferminzöl zu einem unangenehmen frösteln führen, welches länger als eine halbe Stunde anhalten kann und nicht durch Abtrocknen zu stoppen ist.  (Quelle Eliane Zimmermann/ Buch Aromatherapie Irisiana)

Pfefferminzöl ist nicht geeignet für Schwangere, Babies und Kinder bis zum 6. Lebensjahr. Es sollte nicht in der warmen Badewanne angewendet werden, da es zu einem intensiven Heiß-Kalt-Effekt kommen kann. Weiters sollte das Pfefferminzenöl nicht bei Herzarhythmien, Epilepsie oder einer homöopathischer Konstitutionsbehandlung eingesetzt werden. (Quelle Fa. Feeling)

 

Quellenangabe:

http://www.feeling.at/osshop/pfefferminzenoel-mentha-piperita-p-139.html

http://www.aposhop.at/index.php?aid=15357

http://www.pm-magazin.de/r/gute-frage/warum-k%C3%BChlt-pfefferminze

http://www.aetherische-oele.net/

Literatur:

Buch Aromatherapie- Eliane Zimmermann – Irisiana

Buch Aromatherapie für Sie- Eliane Zimmermann- Trias

Buch Hydrolate Helfer aus dem Pflanzenreich- Ingrid Kleindienst-John- freya

Buch Alles über Heilpflanzen- Ursel Bühring- Ulmer

Buch Taschenlexikon der Aromaterapie- Dietrich Wabner- verlag systemische medizin

         

 

Bachblüten, Edelsteine und ätherische Öle

Blüten sind der vollendete Ausdruck des Augenblicks.
Sie sind vergänglich und repräsentieren den schnellen Wandel. Demgegenüber sind Steine ein Stück Ewigkeit.
Sie sind beständig und repräsentieren die Beharrlichkeit.

                               Luna S. Miesala-Sellin

Bachblüten gebe ich gerne auch in Kombination mit Edelsteinen. Aus der Praxis hat sich ergeben, dass es am wirkungsvollsten ist, zuerst mit Bachblüten zu beginnen und in der Folge der Behandlung dann Steine dazuzugeben. Allerdings gibt es kein allgemeingültiges Patentrezept für eine Kombination von Bachblüten und Edelsteinen. Auch hier geht es vor allem darum, eine individuelle Mischung zu finden, um eine Situation zu meistern.

Die Erfahrung hat allerdings gezeigt, dass in einem akuten Fall eine sofortige Kombination von Bachblüten und Stein schnell und tief greifend Hilfe geben kann.
Bei seelischen Problemen oder chronischen körperlichen Beschwerden, die sich langsam entwickelt haben, sollte man mit der Blütenessenz beginnen und mit etwa zwei Tagen Zeitverzögerung mit Edelsteinen dazu zu arbeiten anfangen. Vorsicht vor Überreaktionen!

Der Intuition sollte bei der Auswahl keine Grenzen gesetzt werden. Die Steinheilkunde schenkt uns allerdings einige Grundinformationen, die in Kombination mit den Bachblüten wunderbare Hilfe geben können.  Viele Heilpraktiker arbeiten mit diesen Kombinationen und zusätzlich auch mit ätherischen Ölen. Die ätherischen Öle wirken über unsere Psyche und können – als Raumduft oder als körperliche Anwendung – ebenfalls als Unterstützung beim Heilungsprozess dienen.

„Ordnung ist das halbe Leben.“ sagt ein Sprichwort. Und das völlig zu recht, denn wo Ordnung zum „ganzen Leben“ wird, dann geht die Freiheit, die Lebendigkeit verloren.
Bei Ordnungsfimmel hat sich die Kombination
Crab Apple (alternativ: Elm) – Fluorit bewährt.
Mit Crab Apple und Fluorit entwickelt man einen Sinn für „höhere Ordnung“.

Crab Apple und Fluorit können gleichzeitig angewendet werden. Sie verstärken und optimieren sich gegenseitig in ihrer reinigenden Wirkung. Der Fluorit als Kette, Anhänger oder gebohrter Trommelstein sollte direkt auf der Haut getragen werden. Mag man keine Kette oder auch Trommelstein am Körper tragen, kann man stattdessen auch Fluorit-Wasser schluckweise über den Tag verteilt trinken. Man legt dazu den gereinigten Stein in klares Wasser – eventuell auch stilles Mineralwasser – und lässt ihn dann für mehrere Stunden im Wasserkrug. Der Stein gibt seine Schwingung an das Wasser ab.

Empfehlenswert als unterstützender Duft wären hier die ätherischen Öle von Bergamotte und Zirbelkiefer.

Zirbelkiefer

Will jemand ständig seinen Willen gewaltsam durchsetzen, so kann die gemeinsame Kraft von Vine (alternativ: Honeysuckle) und Lapislazuli hilfreich sein. Durch diese Kombination kommen Großmut und Wohlwollen zum Tragen.Lapislazuli und Vine ergänzen sich harmonisch. Man trägt Lapislazuli als Kette oder Anhänger oder in der Tasche als Trommelstein.

Entsprechender Duft: Lavendel und Orange.

Das Prinzip von Yin und Yang

Energie entsteht durch die Wechselwirkung von positiven und negativen Kräften (wie wir auch aus der Physik wissen: bei Elektrizität z.B.). Yin und Yang stellen diese beiden Kräfte dar. Sie befinden sich in ständiger Bewegung und jede versucht, die Herrschaft über die andere zu erringen. Wenn also eine Kraft dominiert, so tritt ein Ungleichgewicht ein.

Stellen wir uns Wasser vor: ein stiller See repräsentiert Yin, ein reißender Strom ist Yang. Aus einem reißenden Strom kann Yin werden, wenn er in einen stillen See fließt. Ein ruhiger Strom wird zu einem Yang-Strom, wenn er auf Stromschnellen trifft.

Wichtig ist es, einen Ausgleich zwischen den Extremen zu schaffen. Das ist unser Ziel.

Beispiele für Yin (auch die weibliche Seite): Tiefe, Kälte, Weichheit, Ruhe, Dunkelheit, Mond, Garten, Schlaf, Tal, ruhiges Wasser…
Beispiele für Yang (die männliche Seite): Sommer, Sonne, Licht, Höhe, Aktivität, Härte, Berg, Haus, Wachzustand …

Yin und Yang sind demnach zwei einander entgegengesetzte und sich gleichzeitig ergänzende Kräfte. Sie haben ihre eigenen Attribute und ihre eigenen energetischen Magnetfelder. Yin und Yang stehen sich diametral gegenüber, sind jedoch trotzdem aufeinander angewiesen. Beide Kräfte bedingen einander in ihrem Dasein, die eine kann nicht ohne die andere existieren.

Die Yang-Materie umfängt die Yin-Materie und beide gemeinsam drehen sich im Uhrzeigersinn.

Alle Elemente der Erde werden in diesem philosophischen System entweder der Yin- oder der Yang-Seite zugeordnet. Ebenso haben alle Elemente auch jeweils einen Yin- oder Yang-Kern.

Ein Überschuss an Yin-Energie kann verheerenden Schaden anrichten und manchmal sogar zu Krankheit führen (zu viel Schatten, Stille, Kälte), sie hemmt dann das Leben, das Wachstum und die Entwicklung. Wenn andererseits durch ein Zuviel an Yang ein Überschuss entsteht, sind die Symptome z.B. zu viel Lärm, zu viel Aktivität.

Fünf Elemente

Auch heute finden wir noch fünf Elemente in der chinesischen Lehre des Feng Shui. Hier heißen die Elemente Holz – Feuer – Erde – Metall – Wasser. Sie können einander unterstützen, aber sie können sich auch „vernichten“ oder stören. Die Fünf-Elemente-Lehre heißt in China Wu-xing-shuo, was übersetzt „Gehweisen“ bedeutet.

Die Fünf-Elemente-Lehre entstand aus dem Bedürfnis, alle Erscheinungen der sichtbaren und unsichtbaren Welt in ein Fünfersystem einzuteilen. Das Ziel war, die ewigen Gesetze des Werdens und des Vergehens zu verstehen. Also beobachtete man die Natur und die ihr innewohnenden Kräfte.
Darüber steht der Gedanke, dass alles, was auf unserer Welt existiert, einem dieser fünf Elemente zuzuordnen ist. Die Beziehung der Elemente zueinander lässt  Energie  günstig oder ungünstig auf unser Wohlbefinden einwirken.
Diese fünf Elemente beeinflussen sich gegenseitig auf verschiedene Art. So fördert und benötigt einerseits ein Element das andere, kann jedoch auf der anderen Seite ein durch ein anderes empfindlich gestört werden. Kurz gesagt:

Die Harmonie der Elemente bewirkt gute oder schlechte Energie (= Chi).

Die Erkenntnis daraus war, dass sich das Chi entweder nach innen oder außen, nach oben oder unten oder horizontal rotierend bewegt. Auf diese Weise konnte allen materiellen und unsichtbaren Erscheinungen unserer Welt eine grundlegende Energiebewegung zugeordnet werden. Als anschauliches Beispiel dafür wurden die fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser gewählt.

 „Wenn Chi zusammenströmt, dann entsteht ein Körper.
Wenn es sich zerstreut, dann stirbt dieser Körper.“
Chinesische Weisheit

Für die Chinesen spielen Gesundheit und ein langes Leben traditionell eine zentrale Rolle. So wurden in China Hausärzte nur dann bezahlt, wenn die Bewohner eines Hauses nicht erkrankten.

Es gibt eine große Zahl an Büchern über die traditionelle chinesische Medizin und über die traditionelle chinesische Kräutermedizin. Zumeist werden Krankheiten mit Hilfe der Begriffe Yin und Yang beschrieben, indem ein Ungleichgewicht zwischen diesen beiden Energien beschrieben wird.

Huflattich

Erste Ursprünge der TCM finden sich bereits vor über 10.000 Jahren:
– Schmerzlinderung durch Behandlung mit steinernen Nadeln (Anfänge der Akupunktur)
– Wundbehandlung durch Auflegen brennender Blätter (Anfänge der Moxibustion).

Später wurden die Erfahrungen nach den Prinzipien der taoistischen Philosophie systematisiert (Yin und Yang, Chi, 5 Wandlungsphasen). Noch heute gilt das vor mehr als 2000 Jahren niedergeschriebene Wissen als Grundlage für das Studium der TCM (= Traditionelle Chinesische Medizin), insbesondere der „Innere Klassiker des gelben Kaisers„, ein Standardwerk, das von verschiedenen unbekannten Autoren geschrieben wurde und die theoretischen Grundlagen der TCM enthält.
Den Höhepunkt erreichte die TCM zur Zeit der Ming-Dynastie (1368-1644). In der folgenden Qing-Dynastie wurde der Kaiser nicht mehr mit Akupunktur behandelt, was letztlich den Niedergang der TCM einleitete. Im Laufe der Kolonialisierung wurde die westliche Medizin vor allem wegen ihrer Erfolge in der Bekämpfung von Seuchen in China immer bedeutungsvoller. Erst ab 1944 wurde die Traditionelle Chinesische Medizin durch Mao Tse Tung wieder rehabilitiert.

Wenn wir uns ihr Prinzip ansehen, so sehen wir, dass in der TCM nicht zwischen Ursache und Wirkung unterschieden wird. Die pathogenen (= krankmachenden) Faktoren sind die Faktoren, die sowohl Ausdruck eines Krankheitsbildes als auch Ursache der Erkrankung sein können.

Der Ausdruck „Wind“ zum Beispiel bezieht sich auf rasche Wechsel, rasche Bewegung, Hektik usw. So sind zum Beispiel Ruhelosigkeit und Zittern Ausdruck einer „Wind-Krankheit“. Anderseits können Ruhelosigkeit und Unruhe im Leben zugleich auch Ursachen einer Windkrankheit sein.

Gesucht wird in der TCM nach Disharmonie-Mustern, die es auszugleichen, zu harmonisieren gilt. Wo zu viel Hitze ist, muss gekühlt werden, wo zu viel Trockenheit ist, muss befeuchtet werden usw. Wo zu viel Yang ist, muss das Yin gestärkt werden, wo zu viel Yin vorherrscht, muss das Yang mehr zum Zuge kommen. Alle Disharmonien lassen sich letztlich auf Yin und Yang zurückführen.

Die chinesische Medizin kümmert sich nicht um Chemie, Physiologie, Anatomie usw. Sie besitzt ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten, die auf Grund von Beobachtungen am Menschen entstanden sind und nicht durch Forschungen im Labor.
Die Grundsubstanzen in der TCM sind substantielle Erscheinungsformen von Yin und Yang.

Zu diesen Grundsubstanzen gehören:

  • Chi
  • Blut (Xue)
  • Körperflüssigkeiten, Säfte (Jin-Ye)
  • Essenz (Jing)
  • Geist (Shen)

Von diesen genannten Grundsubstanzen werden das Chi (manchmal auch „Qi“ geschrieben), Jing (die Essenz) und Shen (der Geist) auch als die drei Schätze bezeichnet, da sie den stärksten Einfluß auf Entwicklung und Ausdruck unserer Persönlichkeit haben.

Disharmonien dieser Grundsubstanzen führen zu gesundheitlichen Störungen oder Störungen der Persönlichkeit. Alles hängt hier auch mit den Emotionen zusammen. Auf der nachstehenden Tabelle habe ich Elemente, Organe und Emotionen zusammengefasst:

            Element                                Organ                                    Emotion

Holz                                        Leber, Galle                           Erregung, Ärger, Wut            Feuer                                      Herz, Dünndarm                    Freude, Erregung, Hass            Erde                                       Milz, Magen                           Sorgen, Vernunft            Metall                                     Lunge, Dickdarm                   Liebe, Trauer            Wasser                                   Nieren, Blase                         Angst, Unsicherheit

Giersch – Aegopodium podagraria

Als wir vor Jahren unser Haus in Buchbach bezogen, war es Winter und der Garten präsentierte sich ziemlich kahl und nackt. Im Frühling begann es dann an allen Ecken und Enden zu sprießen und ich freute mich über jedes Zipfelchen Grün, neugierig, was sich denn daraus entwickeln würde. Lang hat sich diese Freude allerdings dann nicht gehalten, als ich feststellen musste, dass viele dieser grünen Spitzen sich in Giersch (Aegopodium podagraria) verwandelten.

Vom Giersch sagt man: „Einmal da – immer da.“ Sprich: man wird ihn nie wieder los.
Nun habe ich ja grundsätzlich nichts gegen ihn. Aber wenn er dann mit seinem dichten und unausrottbaren Wurzelwerk alle meine geliebten Blumenbeete zu beherrschen beginnt, dann mag ich ihn nimmermehr. Giersch ist ja ein wunderbares Frühjahrsgemüse. Man kann ihn in die Neun-Kräuter-Suppe geben, man kann mit den jungen Blättern Spinat kochen, Salat machen und Aufstriche herstellen. Aber: so viel Giersch, wie bei uns im Garten wächst, würde eine ganze Kompanie hungriger Mäuler stopfen können – und es wäre immer noch genug da!
Ich habe also beschlossen, ihn einfach gewähren zu lassen. Ausrotten geht ja sowieso nicht.

Dann kam mir in den Sinn, mich zu fragen, warum er gerade bei uns so gerne und gut wächst. Denn wenn eine Pflanze rund ums Haus verbreitet ist und noch dazu in solch einer üppigen Vegetationsform, dann will mir das auch etwas sagen. Fragt sich also, was mir der Giersch mitteilen möchte: ich hab’s noch nicht herausgefunden…

Der Giersch – er hat noch andere Namen, wie z.B. Geißfuß, Zipperleinskraut, Erdholler, Dreiblatt und Podagrakraut – gehört zu den Doldenblütlern (Umbelliferae) und kann eine Höhe von ca. 100 cm erreichen. Seine Stängel sind dreikantig und seine Blüten lichte, weiße Doldenwolken. Seine Früchte sehen ähnlich aus wie Kümmel und schmecken recht ähnlich (in meinem Garten hat er allerdings keine Gelegenheit dazu, Früchte zu tragen, denn ich pflücke die Blüten spätestens dann, wenn sie erscheinen, für meinen Wildblumenstrauß).

Die Wurzeln des Gierschs sind lange, weiße Rhizome, die sehr leicht abbrechen und sich so immer weiter vermehren, denn aus jedem Wurzelstückchen werden neue Pflanzen…

Eigentlich ist der Giersch eine schattenliebende Pflanze. Ursprünglich war er ein reiner Waldbewohner, wo man ihn ja auch heute noch finden kann. Er treibt im April aus – da sind seine kleinen grünen zarten Blättchen zusammengerollt. Wenn sie gerade beginnen, sich auszurollen, dann schmecken sie übrigens am besten! Man kann diese jungen Blättchen auch ähnlich einsetzen wie Petersilie. Sie riechen ein wenig nach Karotte (daran kann man den Giersch auch gut erkennen). Und diese Blättchen wuchern regelrecht flächendeckend, siehe oben…

Giersch wurde im Mittelalter als Nutz- und Heilpflanze verwendet. Wie der Name „Zipperleinskraut“ schon andeutet, wurde er damals für rheumatische Beschwerden und Gicht  („Podagrakraut“) verwendet. In den alten Kräuterbüchern habe ich beim Stöbern bei Tabernaemontanus darüber etwas gefunden: „Wiewol der Geyßfuß ein veracht unnd unachtsam Kraut ist/ so hat es doch auch seinen gebrauch in der Artzeney uberkommen/ und wird insonderheit höchlich gelobt zu dem Zipperlein/ Gliedsucht und Hüfftwehe.“

Auch bei Kräuterpfarrer Künzle findet sich etwas zum Giersch in Bezug auf Rheumatismus und Gicht.

Seine Inhaltsstoffe – mit viel Eisen, Vitamin C und Carotin – sind für unseren Zellstoffwechsel sehr wichtig und vor allem auch für unser Immunsystem, das nach dem Winter sowieso einen guten Schubs verträgt.
Wolf-Dieter Storl schreibt über den Giersch, dass man ihn wie Sauerkraut einlegen kann.

Mein bevorzugtes Rezept mit Giersch:
Gedünstetes Frühlingsgemüse
4-5 Handvoll junge Gierschblättchen
2-3 Handvoll junge Brennnesselblätter
2 Eßlöffel Rapsöl
zum Aufgießen 1/8 l Gemüsebrühe
etwas Muskat
Salz
Das Rapsöl erhitzen, die Giersch- und Brennnesselblätter hineingeben, zusammenfallen lassen und mit Gemüsebrühe aufgießen. Mit Muskat und Salz und eventuell Kräutern nach Vorhandensein und Belieben würzen. Alternativ kommt bei mir dann noch ein Becher Crème freche dazu. Getoastetes oder geröstetes Schwarzbrot rundet die gesunde Mahlzeit ab.

Achten Sie bitte bei Wildsammlung darauf, dass es Verwechslungsmöglichkeiten mit giftigen Doldenblütlern geben könnte. Wichtig ist, dass Sie darauf achten, dass der Blattstiel im Querschnitt dreikantig sein muss, denn die giftigen Doldenblütler haben keinen solchen dreikantigen Stängel!

 

 

Advent in sight

Der Advent kommt nun mit Riesenschritten auf uns zu. Die Geschäfte dürfen – endlich ! – ihre Lieblingsmusik rauf und runter dudeln, während wir uns in den vorweihnachtlichen Kaufrausch stürzen. Oder nun doch nicht?
Auf die Frage „Was wünscht Du Dir denn heuer zu Weihnachten?“ habe ich vor wenigen Tagen die Antwort bekommen: „Ein Lächeln und ein wenig Zeit.“Na ja, ein Lächeln, das geht ja leicht, so denkt man sich. Aber Zeit – ? Die nehme ich mir ja nicht einmal für mich selbst…

Zeit, Freundlichkeit, ein Lächeln und eine liebevolle Berührung – das sind wohl in unserem Alltag die einfachen und kostbarsten Geschenke, die wir einander überreichen können.
Wenn wir uns gegenseitig unsere Aufmerksamkeit, unsere Zeit, unsere Zuwendung schenken, so ist das wertvoller, als so manches teure Präsent.
Nutzen wir also den Advent, um ein wenig langsamer, bedächtiger, achtsamer mit uns selbst und unseren Nächsten umzugehen! Wenigstens in diesen Wochen bis zum Heiligen Abend…

Das Schöne daran ist, dass jeder von uns die Freiheit besitzt, selbst zu entscheiden, wie er die vorweihnachtliche Zeit gestalten mag.
Für Kurt und mich gibt es nichts Schöneres, als in der kalten Jahreszeit gemütlich zusammen zu sitzen, zu plaudern, zu lesen, duftenden Tee zu trinken. Und natürlich auch, Geschenke zu produzieren, die vom Herzen kommen (und die nicht unbedingt materiellen Wert haben müssen…). Einmal nicht nur an den nächsten Kurs, die nächste Fahrt, die nächste Arbeit zu denken und daran, was alles noch nicht erledigt ist…

Zeit – nimm Dir bitte einfach einmal jeden Tag in diesem Advent die Zeit, eine Tasse Tee, ein Häferl Kaffee, ein Glas Punsch mit Ruhe zu genießen. Wir haben uns die Zeit genommen, für jeden Tag etwas Besonderes für Dich auszuwählen… Wir laden Dich also ein, mit uns einen Advent der Vorfreude und der Besinnlichkeit zu genießen. Wenn Du möchtest, findest Du hier diesen besonderen Adventkalender zum Herunterladen… AdventkranzAdventkalender 2012

 

Metamorphische Methode nach St. John


In den sechziger Jahren arbeitete der englische Heiler und Therapeut Robert St. John vor allem mit Fußreflexzonenmassage. Er war beseelt von seinem Wunsch, seinen hilfesuchenden Mitmenschen auf einer ganzheitlichen Ebene beistehen zu können.

Dabei entdeckte er, dass das Resultat seiner Arbeit genauso wirkungsvoll war, wenn er nur die Reflexzonen der Wirbelsäule behandelte.

Die Wirbelsäule ist die Hauptknochenstütze unseres Körpers und sehr eng mit dem zentralen Nervensystem verbunden. Kein Teil der Körperfunktionen ist von den anderen Teilen getrennt. Körper, Seele und Geist bilden eine Einheit. Alle Aspekte der Persönlichkeit sind in der Wirbelsäule gespeichert und auch abrufbar.

Die Methode von Robert St. John basiert also auf der in der Reflexzonentherapie üblichen Annahme, dass die innere Wölbung des Fußes mit ihren Reflexpunkten der Wirbelsäule und ihren Reflexzonen entspricht. Er ergänzte diese Grundlage mit der Theorie, dass sich in der Wölbung des Fußes auch die vorgeburtliche (pränatale) Zeitspanne von der Empfängnis bis zur Geburt widerspiegelt und hier auch Energieblockaden aus der Zeit der Schwangerschaft festgehalten werden. In den neun Monaten vor unserer Geburt bilden sich demnach Energiemuster, die später großen Einfluss auf unsere Entwicklung haben. Bilden sich Stress-Muster, so können sich diese in Form von Blockaden, Ängsten und gesundheitlichen Störungen auswirken.

 

Viele Leiden, die sich über die Reflexzonen der Füße zeigen, spiegeln auch eine Blockade in der entsprechenden Reflexzone der Wirbelsäule wider.

 

Durch Behandlung dieser Reflexzonen können solche Blockaden, die auch beim Erwachsenen weiterwirken, aufgelöst werden. Aus dieser Grundlage heraus entstand der ursprüngliche Name dieser Methode: „Pränatale Therapie“. Später wurde dieser Name durch die Bezeichnung Metamorphose oder Metamorphosis abgelöst, was auf die Veränderungen hinweist, die mit Metamorphose auf körperlichem und seelischem Bereich erzielt werden können.

Zeitschiene

Zeitschiene bei der Metamorphose

„Die Reise von tausend Meilen beginnt dort, wo deine Füße stehen.“

Tao Te King

Wir schenken unseren Füßen nur sehr wenig Beachtung. Und doch tragen sie uns tagein tagaus durch unser Leben. Vom Becken abwärts wird unsere Bewegung im körperlichen und im psychologischen Sinn dargestellt. Unsere Oberschenkel, die Knie, die Waden und die Fußknöchel, ebenso wie die Füße haben aber dennoch große Bedeutung für unser Leben:

Körperlich gesehen ist das Becken der Bereich von Geburt. Die Aktivität des Beckens schleudert ein neues Leben sozusagen ins Dasein. Auf psychologischer Ebene ist das Becken ein Bereich, in dem wir uns selbst zur Welt bringen, wo wir alte Muster und Abläufe loslassen können und auch in neue Gebiete vordringen. Aus dieser Schöpfungsbewegung heraus läuft Bewegung hinunter bis in unsere Füße.

Wenn wir gehen, dann bewegen sich unsere Füße zuerst nach vorne.

Wie wir uns in der Welt bewegen und wie ausgeglichen wir sind, das können wir aus unseren Füßen erkennen.

Starrheit und Unbeugsamkeit zeigt uns ein Fuß oft dadurch, dass er unbeweglich und schwer ist.

Ein Fuß, der eher schwach und unpersönlich auf uns wirkt, deutet eine schüchterne Person an, aber auch, dass dieser Mensch möglicherweise am Rande eines körperlichen oder nervlichen Zusammenbruchs steht.

Steht jemand grundsätzlich so da, dass seine Füße immer in zwei verschiedene Richtungen weisen, so könnte das darauf hinweisen, dass der Mensch sich über seine Richtung im Leben nicht oder noch nicht im klaren ist, dass er (noch) nicht weiß, welchen Lebensweg er einschlagen soll.

Viele unserer Sprichwörter haben mit den Füßen zu tun: „..beide Füße fest auf dem Boden haben“, „einen Fuß vor den anderen setzen“, usw. Diese Sprichwörter zielen auf unser Verhältnis zur Wirklichkeit ab. Zu „wissen, wo man steht“ bedeutet, sich der Stellung im Leben bewusst zu sein.

Unsere Füße sind unser Fundament, sie stellen gewissermaßen unsere Wurzeln dar.

Die Wirbelsäule enthält das zentrale Nervensystem. Sie ist gleichzeitig die knöcherne Hauptstütze unseres Körpers.

Robert St. John stellte fest, dass es bei seiner Arbeit an den Reflexzonen des Fußes zu psychologischen Effekten kam. Er bemerkte z.B. während der Arbeit im Fersenbereich, dass seine Patienten Assoziationen hatten, die dem (von ihm so genannten) Mutter-Prinzip entsprachen.

Bei Blockaden und Unausgeglichenheiten in diesem Bereich konnten entweder Schwierigkeiten in Beziehung zur Mutter zum Tragen. Gleichermaßen stecken hier auch die eigenen nährenden, umsorgenden und empfangenden Eigenschaften. Auch Probleme mit dem Geerdet-Sein, mit dem Bezug zur Wirklichkeit können vorliegen.

Was es sonst noch mit dieser äußerst sanften Therapie-Form auf sich hat, können Sie auch in einem meiner Kurse zum Thema lernen. Gerade eben hat einer in Reichenau/Rax stattgefunden – der nächste wird im kommenden Frühjahr abgehalten, eventuell auch in Grafenstein/Kärnten…

Sind Sie daran interessiert, kontaktieren Sie mich bitte oder werfen Sie regelmäßig einen Blick auf die Seminarseite unserer Homepage.